Auszug aus dem Astralwelt Newsletter 3 / 2002

So kam der Tod in die Welt
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Es gab einmal nur sehr wenige Menschen auf der Welt und sie lebten in
einem grünen fruchtbaren Tal, wohin nie der Winter kam und das ganze Jahr
hindurch die Gärten blühten. Sie verbrachten Ihre Tage mit Lachen und
Schwimmen und In-der-Sonne-liegen, und abends feierten und sangen sie und
liebten sich, und das ging so ohne Unterlass, jahrein, jahraus, und
niemand wurde jemals krank oder litt an Hunger, und niemand starb je.
Trotz der Friedlichkeit ihres Daseins war ein Mann im Dorf unglücklich. Er
hiess Faust und war ein ruheloser, intelligenter Mann mit scharfen,
brennenden Augen und einem hageren ernsten Gesicht. Faust fühlte, dass das
Leben aus mehr bestehen musste, als aus Schwimmen und Lieben und reife
Früchte pflücken von den Bäumen.
"Das Leben ist doch mehr", sagte Faust beharrlich," etwas, das wir nicht
kennen, etwas das sich unserem Zugriff entzieht, etwas dessen Fehlen uns
daran hindert, wahrhaft glücklich zu sein. Wir sind unvollständig." Die
anderen hörten ihm zu und waren zuerst verwirrt, denn sie hatten nicht
gewusst, dass sie unglücklich oder unvollständig waren; sie hatten die
Leichtigkeit und Gelassenheit ihres Lebens für Glück gehalten. Aber nach
einer Weile fingen sie an zu glauben, dass Faust recht haben mochte. Sie
hatten nicht gewusst wie leer ihr Leben war, bis Faust sie darauf
hingewiesen hatte.

"Was können wir tun ?",fragten sie." Wie können wir erfahren, was es ist,
das uns fehlt ?"
Ein weiser alter Mann meinte, sie könnten die Götter fragen. Sie
bestimmten Faust also dazu, den Gott Prometheus aufzusuchen, der als
Freund der Menschheit galt , und ihn zu befragen.
Faust ging quer über Tal und Berge, Fluß und Wälder, und erreichte endlich
Prometheus auf dem sturmtobenden Gipfel, wo er wohnte.
Er bat:"Sage mir, Prometheus, warum wir uns so unvollständig fühlen."
Der Gott erwiderte:"Das liegt daran, dass ihr den Gebrauch des Feuers
nicht kennt. Ohne Feuer kann es keine Zivilisation geben; ihr seid
unzivilisiert, und eure Barberei macht euch unglücklich. Mit dem Feuer
könnt ihr euer Essen kochen und vielerlei neuen Wohlgeschmack geniessen.
Mit Feuer könnt ihr Metalle bearbeiten und wirksame Waffen und anderes
Werkzeug herstellen."
Faust bedachte das und sagte:"Aber wo können wir Feuer herbekommen? Was
ist es ? Wie wird es gebraucht ?"
Ich werde euch Feuer bringen,"antwortete ihm da Prometheus.

Dann ging Prometheus zu Zeus, dem grössten der Götter, und sagte:"Zeus,
die Menschen begehren Feuer, und ich erbitte deine Erlaubnis, es ihnen zu
geben."
Aber Zeus hörte schlecht, und Prometheus lispelte arg, und in der Sprache
der Götter waren die Wörter für Feuer und Tod sehr ähnlich, so dass Zeus
Prometheus missverstand und sagte:
"Wie seltsam von ihnen, so etwas zu begehren, aber ich bin ein gütiger
Gott und verweigere meinen Geschöpfen nichts, was sie ersehnen."
So erschuf Zeus eine Frau namens Pandora, tat den Tod in sie hinein und
gab sie Prometheus, der sie mit in das Tal nahm, wo die Menschen lebten.
"Hier ist Pandora",sagte Prometheus."Sie wird euch Feuer geben."
Prometheus hatte kaum Abschied genommen, als Faust vortrat, Pandora
umarmte und bei ihr lag. Ihr Körper war heiss wie eine Flamme, und während
er sie in seinen Armen hielt, trat der Tod aus ihr heraus und in ihn
hinein, und er schauderte und wurde fiebrig und rief in Ekstase:"Das ist
Feuer ! Ich habe das Feuer gemeistert !"
Noch in dieser Stunde begann der Tod ihn zu verzehren, so dass er schwach
und dünn wurde, seine Haut vertrocknete und er zitterte wie Laub im Wind.
"Geht !",rief er den anderen zu. "Umarmt sie, sie ist die Überbringerin
des Feuers !"
Und er wankte davon in die Wildnis jenseits des Tals und murmelte:"Dank
sei Prometheus für diese Gabe." Er legte sich unter einen grossen Baum und
dort starb er, und es war das erstemal, dass der Tod einen Menschen
heimgesucht hatte. Und der Baum starb ebenfalls.
Dann umarmten die anderen Männer des Dorfes Pandora einer nach dem
anderen, und der Tod ging auch in sie, und sie gingen von ihr zu ihren
eigenen Frauen und umarmten sie, so das bald alle Männer und Frauen des
Dorfes im Tod loderten, und einer nach dem anderen beendete sein Leben.
Der Tod blieb im Ort, ging in alle, die lebten, und in alle, die aus ihren
Lenden geboren wurden, und so kam der Tod in die Welt.

Danach traf bei einem Gewitter der Blitz den Baum, der mit Faust gestorben
war, und ein Mann dessen Name vergessen ist, stiess einen trockenen Ast in
die Flammen und zündete ihn an, und er lernte ein Feuer aufzuschichten und
es in Brand zu halten, und danach kochten die Menschen ihr Essen und
gebrauchten das Feuer, um Metalle zu bearbeiten, und so begann die
Zivilisation....
 
 

Und sollte das ein Märchen sein,
wie kam dann der Tod in die Welt hinein ?
Bedenke, bist Du nicht zufrieden
und kannst das Glück nicht seh´n,
so musst Du Dich verbiegen
und um Dein Ego dreh´n.
Doch Glück wirst Du dabei nicht finden,
weil Du es nicht erkennst,
dass glückliches Befinden,
dem du so sehr nachhängst,
es gar nicht suchen musst,
es ist schon immer in Dir
und jetzt ist endlich Schluss.
 


***
 

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