Verstrahlte Welt

Auf Arte lief eine Doku über den Atommüll dieser Welt. Wahrscheinlich wird dieser Link in Kürze gelöscht, da bei Arte die Filme nur 7 Tage online sind.
In dem Film Alptraum Atommüll ging es um die atomare Verseuchung unserer Erde durch die Atomlobby. Aber auch Regierungen und Politiker machen sich täglich mitschuldig durch den sorglosen Umgang mit den Abfällen die unsere Kernkraftwerke produzieren.

Ich fasse mal zusammen:

1942 wurde auf einer Fläche von über 1.500 qkm in Hanford/USA die grösste Nuklearfabrik der Welt gebaut. Mittlerweile ist das Gebiet komplett verstrahlt. Dumm nur, dass rund um das Gebiet der Columbia River verläuft. Und noch dümmer, das die 64 unterirdischen Tanks mit radioaktivem Abfall undicht sind. Den Rest kann man sich ausmalen…

Schauen wir nach Russland. Der Karatschai See ursprünglich 1 qkm gross, wurde mittlerweile zugeschüttet, da er als Lagerstätte für Atommüll diente.
Er wird auch als dreckigster Platz der Erde bezeichnet.
Blöd nur, dass der Fluss Tetscha, 243 km lang, damit in Berührung kommt und der gesamte Verlauf radioaktiv verseucht ist. Was das für die Natur und Anwohner seit Jahren bedeutet brauche ich wohl nicht mehr zu erwähnen.

Bis in die 90er Jahre hinein wurde radioaktiver Abfall einfach im Meer verklappt. Schätzungsweise 100.000 Tonnen Abfall lagern nun im Meer.

Zur Zeit gibt es weltweit 436 Kernkraftwerke, 121 wurden abgeschaltet und über 180 weitere sind in Bau, oder in Planung.
2008 wurden weltweit 2601 Terawatt Energie erzeugt. Davon ist 15% Atomstrom.
Nach Angaben der World Nuclear Association produziert jedes Kraftwerk ca. 27 Tonnen nuklearen Abfall pro Jahr, also weltweit pro Jahr rund 12.000 Tonnen. 300.000 Tonnen haben sich schon angesammelt und sind wirr verteilt auf dem ganzen Globus, denn eine Endlösung ist nicht in Sicht.

Nun rühmen sich ja die Wiederaufbereitungsanlagen damit das Zeug recyceln zu können. Irrtum! Nur 10% können wieder verwendet werden. Bleiben also gut  270.000 Tonnen Müll übrig.
Wohin damit ?


Nun, Russland macht zur Zeit Schlagzeilen.
Seit den 90er Jahren lagert ein Grossteil nuklearer Müll in Sibirien unter freiem Himmel. Ausserdem gibt es weltweit 450 Wasserbecken, in denen die Brennstäbe gekühlt gelagert werden. Allerdings ohne grosse Sicherheitsmassnahmen. Ein Flugzeugabsturz reicht aus und das radioaktive Feuer würde 3mal mehr Schaden anrichten als Tschernobyl. Wohl gemerkt: Ein Abklingbecken…
Es reicht auch schon, wenn einer versehentlich den Stöpsel zieht. 😯

Nochmal zurück zu den Wiederaufbereitungsanlagen. Greenpeace hat nachgewiesen, dass aus den Schornsteinen der Wiederaufbereitungsanlage La Hague, in Frankreich, radioaktives Krypton 85 entweicht und zwar 90.000 Becquerel pro Kubikmeter Luft, pro Anlage! Weltweit gibt es 13 Stück. Und um den Horror perfekt zu machen: Es ist zwar seit 1993 verboten radioaktiven Abfall im Meer zu verklappen, aber nicht, ihn direkt von der Anlage aus ins Meer zu leiten. Was natürlich auch getan wird!

Und nun befassen sich  die Franzosen mit einem ganz schlauen Projekt: 1998 wurde ein Untertagelabor in Bure errichtet. In 500 Meter Tiefe soll der Atommüll gelagert werden. Die Tonschichten in der Erde sollen die Strahlung abhalten. Die Forscher versichern uns, dass das Endlager auf die nächsten 200.000 Jahre sicher ist. Klar, das können wir sehr schön bei Asse beobachten. Allein die Aussage, mehrere Tausend Jahre, zeugt von absoluter Dummheit. Wir Menschen wissen noch nicht einmal was morgen alles passieren kann.


Nochmal kurz zusammengefasst: Unsere Erde ist jetzt schon komplett radioaktiv verseucht, sei es durch Wasser, auf dem Land, oder die Luft. Greenpeace hat ebenfalls festgestellt, dass radioaktive Kontaminationen auf dem Meeresboden nachzuweisen sind. Ebenso betroffen sind Fische und andere Meeresbewohner. Also, Finger weg vom Fisch, der sowieso schon durch Überfischung gefährdet ist. Wer sich jetzt noch wundert über Krebs (nicht die Meerestiere), sollte mal seine Atemluft überprüfen.

Es gibt bis heute keine Lösung für Atommüll. Atomkraft ist auch nicht rentabel, da die Lagerung und die globalen Folgeschäden ein Vielfaches an Kosten verursachen.
Ausserdem verhindert der blinde Glaube an die Atomkraft und die Lügen der Atomlobby, dass wir uns ernsthaft mit anderer Energienutzung- und Erforschung auseinandersetzen. Ganz zu schweigen von dem Geld, was dadurch verloren geht.

Und gerade heute noch hat unsere neue Bundesregierung beschlossen, die Laufzeiten unserer Reaktoren zu verlängern.

Da kann ich nur danke sagen, auch im Namen unserer Kinder, und mir wünschen, dass die Verantwortlichen täglich eine gehörige Portion von dem verstrahlten Mist einatmen und zu essen bekommen, damit wir endlich eine humane und verantwortungsbewusste Regierung bekommen. Am besten noch vor den nächsten Wahlen…

Weitere Infos:

Was ist ein Kernkraftwerk ?

Radioaktive Strahlung

Viel schlimmer als Tschernobyl

Die Unfälle von Majak

Techniker berichtet über Chaos in Biblis

Weitere Quellen sind natürlich im Film selbst zu finden.

Verstrahlte Welt Teil 2

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7 Comments

  1. […] Weggucker hab ich noch. Seit Jahrzehnten ist ja bekannt, dass die unterirdischen Tanks der Ex-Plutoniumfabrik Hanford an der US-Westküste undicht […]

  2. […] ersten Teil von „Verstrahlte Welt“ habe ich darauf aufmerksam gemacht, wie stark kontaminiert unsere Welt schon ist, durch […]

  3. […] für Kassenpatienten tödlich enden. Gut, für privat Versicherte mit Sicherheit auch. Letztes Jahr berichtete ich schon darüber, diesmal hat es die Tagesschau auch nochmal publik […]

  4. […] man jetzt noch die über 400 Kernkraftwerke, Wiederaufbereitungsanlagen und den nicht entsorgten Atommüll, welcher nicht unschädlich zu machen ist, hinzurechnet, dann fühlt man sich doch gleich wohl behütet und […]

  5. […] Oktober wissen wir nun, wie die Atommafia ihren Dreck entsorgt. Über 27.000 Fässer mit radioaktivem Müll wurden unter freiem Himmel in Russland entdeckt. […]

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