Jämmerliches im Jemen

Im April 2004 war unter anderem im Stern zu lesen:

Bei der Anhörung Clintons ging es unter anderem um den Anschlag auf das amerikanische Kriegsschiff “USS Cole” im Oktober 2000 in Jemen, wie ein Gewährsmann der Nachrichtenagentur AP sagte. Clinton sei gefragt worden, warum er auf den Anschlag nicht militärisch reagiert habe. Dieser habe erklärt, dass sich die US-Geheimdienste bis zum Ende seiner Amtszeit im Januar 2001 noch kein “klares, eindeutiges Urteil” darüber gebildet hätten, wer für die Tat verantwortlich war, bei der 17 US-Soldaten ums Leben kamen. Erst nach Amtsantritt der Regierung Bush identifizierten die Geheimdienste das Terrornetzwerk El Kaida als Urheber des Anschlags.

Richtig, erst als little Bush Präsident wurde, gab es weltweit nur noch einen Sündenbock, Al Qaida. Sicherlich erinnert man sich noch an den fast 30jährigen Glaubenskrieg in Nordirland. Katholiken gegen Protestanten. Komisch, dass damals niemand den Papst für die Massaker verantwortlich gemacht hat.

Doch genau das wird nun gemacht, hinter allem steckt Al Qaida und niemand hinterfragt es.

Die Taliban in Pakistan und Afghanistan, die Opposition in Ägypten, die Hamas im Gaza-Streifen sowie aufständische Gruppen in der Westbank (Palästina), die Hisbollah im Libanon, die Mujaheddin in Tschetschenien, die Piraten von Somalia…

Und nun ist der Ursprung allen Übels im Jemen zu finden. USA und Grossbritannien schliessen ihre Botschaften und Grossbritannien macht mal eben zur Terrorbekämpfung 100 Millionen Pfund locker. Aber so ist das eben, wenn man keine Botschaft mehr hat, dann regiert die Faust.

Und alles nur, weil der 23 jährige Nigerianer Umar Faruk Abdulmutallab zuviel Sprengstoff in der Hose hatte, das er im Jemen gekauft und von dort über Lagos, Amsterdam nach Detroit eingeflogen hatte. Ausserdem war sein Visum für den Jemen seit 3 Tagen abgelaufen, sein Name steht in der Antiterrordatei  und er hatte nur ein One-Way-Ticket.

Klar, und die Maschinen hatten keine Piloten an Bord…

In den 60er Jahren entstand die Arabische Republik Jemen im Norden und Ende der 60er im Süden die demokratische Volksrepublik Jemen. Seit dem bekämpfen sich Nord und Süd, auch nach der Vereinigung 1990. Und das hat sich bis heute nicht geändert. Heute kämpfen Huthis im Norden, gemeinsam mit Saudi Arabien, gegen die Schiiten im Süden. Das wird natürlich alles von Al Qaida finanziert.

Aber vielleicht sind die Amis auch deshalb sauer:

  • Im Golfkrieg von 1990 hatte Jemen noch den Irak unterstützt
  • 1992 explodierte eine Bombe in einem Hotel in Aden (Süd-Jemen), in dem US-Truppen auf dem Weg zum UNO-Einsatz in Somalia Zwischenstation machen. Zwei tote Touristen.
  • Und im Oktober 2000 ein Sprengstoff-Angriff gegen das amerikanische Kriegsschiff “USS Cole” im Hafen von Aden, 17 Mannschaftsmitglieder werden getötet.

Mr. Barack Obama zitiert ja gerne den Menschenrechtler Martin Luther King. Aber er hat ihn anscheinen nicht ganz verstanden. Martin Luther King sprach von der gewaltfreien Befreiung  aus der Knechtschaft des weissen Mannes und nicht von Assimilierung.

Ganz nett fand ich dann auch noch folgendes aus der Wiener Zeitung u.a. wird da auch von einem erneuten Vergeltungsschlag gesprochen:

In den USA verstärkt sich der Widerstand gegen die Schließung des Lagers auf Kuba. Knapp die Hälfte der 198 Gefangenen, die derzeit noch in Guantanamo festgehalten werden, stammen aus dem Jemen.

Tatsächlich ? Fast alle aus dem Jemen ? Dann waren die Kriege im Irak und Afghanistan also überflüssig ?

Vielleicht sollte Obama mal hier mehr mitmarschieren. 😉

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