Mubarak, alter Mann wird gehen

Mag er sich auch noch so sehr winden,  kein Militär wird ihn schützen. Selbst die neuen Marionetten in der Regierung werden seinen Umsturz nicht aufhalten. Der Telegraph veröffentlichte ein neues WikiLeaks aus dem hervorgeht, der Sturz Mubaraks ist seit 2008 in den USA beschlossene Sache. Die US-Botschaft in Kairo holte junge Ägypter in die USA, um sie dort insgeheim im »regime change« zu unterrichten.

Der jetzige ägyptische Vize Omar Suleiman ist auch nur ein vorübergehender Lichtblick, das Volk will verständlicherweise keinen CIA-Treuen-Folterknecht an der Macht. Und für die USA sind Mubarak (82) und Suleiman (74) einfach zu alt, um längerfristige Komplotte schmieden zu können.

Ebenso sind Israels Befürchtungen eines ägyptischen, fundamentalistischen Islamstaates nur Augenwischerei , denn das Israel nichts von den US-Plänen gewusst haben will und  weiterhin für das Schreckensregime Mubarak votiert, soll nur davon ablenken, dass der Sturz von langer Hand geplant gewesen ist.

Zu unwahrscheinlich ? Hier mal eine kleine Auswahl an Unrechtsregimen mit denen die USA freundschaftliche Kontakte pflegen:

Saudi Arabien, bekannt für seine Menschenrechtsverletzungen und Frauenfeindlichkeit. Aber ÖL und Waffen im Wert von 60 Milliarden US-Dollar auf 20 Jahre machen aus einer Diktatur eine demokratische Monarchie a la Königin Beatrix.



König Abdullah II. von  Jordanien, der Zensur mit Polizeifolter unterstützt,  erhielt letztes Jahr von Amerika militärische Unterstützung  in Höhe von $ 300 Millionen.

Oder der Zahnarzt aus Turkmenistan mit seinen riesigen Gasreserven und bekannt für Folter, Verfolgung von religiösen Minderheiten, Gewalt gegen Frauen, eingeschränkte Rede- und Pressefreiheit erhielt von den USA Waffen im Wert von 2 Millionen Dollar. Vergessen wir auch nicht, Turkmenistan ist Verteilerpunkt zu den afghanischen US-Basen.

Die Liste liesse sich noch unendlich fortsetzen, deshalb erwähne ich zum Schluss nur noch die $ 60 Milliarden Dollar, die Mubarak in den letzten 30 Jahren von den USA erhielt. Also schon viel mehr als jemals ein Hollywoodstar für sein Lebenswerk erhielt. – Ciao Hosni…

(Quelle: Wikimedia)

Bleibt mal wieder die nüchterne Erkenntnis, das Volk hat keinerlei Einfluss auf die Politik, es dient nur als Werkzeug, um sich selbst zu blenden und zu komatisieren.

Sehr eindruckvoll auch die Worte von Kanzlerin Angie:

Ich rufe alle Beteiligten, vor allem auch die ägyptische Regierung und den Präsidenten auf, dass sie friedliche Demonstrationen genehmigen, dass die Meinungsfreiheit eine Chance hat“, sagte Merkel am Rande des Weltwirtschaftsgipfels in Davos.

Nun, wir erinnern uns noch an Stuttgart 21 ?. Und zur Lage in Tunesien äusserte sie sich erst, als Ben Ali geflohen war und Foued Mbazaa die Macht übernahm.

Was bleibt sind wie immer, Brot und Spiele…

Update 10.02.2010

Laut WDR 2 Radio um 22.00 Uhr ist Mubarak nicht zurückgetreten. Er wolle bis September Präsident bleiben und Suleiman soll die Geschäfte nach aussen hin weiter führen. Dass allein war schon ein Affront gegen das ägyptische Volk. Er wüsste, dass ein Grossteil der Bevölkerung seine Verdienste würdigen würde und hinter ihm stehe. Nun, dieser Mann ist  anscheinend nicht nur alt und senil, sondern auch noch taub und blind. Die USA haben das anscheinend schon kommen sehen und schon schwere Geschütze aufgefahren.

Hier ein Liveticker vom österreichischen Kurier.

Update 11.02.2010

Husni Mubarak ist zurückgetreten. Die Schweizer Regierung will mögliche Konten des Mubarak-Clans ausfindig machen und dann sperren. Eine entsprechende Verordnung sei von der Regierung angeordnet worden, sagte Außenministerin Micheline Calmy-Rey am Freitag. Nach Medienberichten soll der Mubarak-Clan mehr als 40 Milliarden Dollar angesammelt haben.

Weitere Infos:

Amerikas schwieriger Abschied von Mubarak

Ägypten: Armee setzt in Straßenschlacht Panzer ein

Proteste in Kairo eskalieren – mindestens 500 Verletzte

Fotoquelle: Wikimedia / Bilder sind verlinkt

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3 Comments

  1. […] des Landes zu bekommen. Allein deshalb dürfte jedem kritischen Beobachter klar sein, dass die nordafrikanischen Revolutionen ihren Ursprung nicht im Volke haben, sondern dieses nur instrumentalisiert wurde/wird, um entsprechende Marionettenregierungen zu […]

  2. […] dem brittschen Telegraph sägen die USA schon seit 2008 an Mubaraks Thron. Da ist es nur allzu verständlich, wenn allmählich der Geduldsfaden […]

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