Die spanische Gurke war es nicht

Nach tagelangem Rätselraten ist die Quelle gefunden, eine mit Darmbakterien verseuchte Gurke war es. EHEC (enterohämorrhagische Escherichia coli-Bakterien) hört sich natürlich vornehmer an, kann aber nicht wirklich darüber hinwegtäuschen, was da gerade für eine Schei.. abläuft.

Bei Frunet Bio in Algarrobo (Málaga) gehen täglich (jetzt nicht mehr!)  tausende Kisten von Gemüse und Obst in die gesamte Welt. Und ausgerechnet die Hamburger Lieferung war kontaminiert?! Nur Frunet Bio wurde darüber nicht informiert.  Der wirtschaftliche Schaden ist immens. Die Wirtschaftskrise hat ja auch vor Spaniern nicht halt gemacht. 20% Arbeitslosigkeit, Staatsüberverschuldung und seit Mitte Mai Bürgerproteste im ganzen Land. Da ist eine saure Gurkenmeldung genauso hilfreich, wie Sand in die Wüste tragen. Oder steckt da vielleicht Kalkül hinter ?

Tatsache ist, die EU bröckelt und ist total überschuldet. Es werden weitere Länder folgen, denen auch mit einem Rettungsschirm nicht mehr zu helfen ist, Deutschland mit eingeschlossen. Die wahren Schmarotzer dieser Krise sind nicht kontaminierte Gurken, sondern die werden hofiert in ihren gläsernen Türmen der Hochfinanz und ziehen sich täglich eine neue Gurke aus dem Ars…

Update 29.05.2011 + 31.05.2011

Die Übertragung der Erreger erfolgt auf vielfältige Art und Weise stets durch die unbeabsichtigte orale Aufnahme von Fäkalspuren.Der Erreger kann mit der Nahrung, insbesondere mit rohem Fleisch oder Rohmilch, aufgenommen werden; ebenso über fäkalienverseuchtes Trink- und Badewasser. Außerdem ist eine Ansteckung von Mensch zu Mensch sowie eine Übertragung durch Tier-Mensch-Kontakte möglich. Eine Übertragung von Mensch zu Mensch wurde in Familien, Kindertagesstätten, Altenheimen und Krankenhäusern nachgewiesen. Bereits etwa 100 Bakterien können für eine Ansteckung genügen.

(Quelle: Wikipedia)

Bis heute wurde immer noch nicht die Ursache gefunden. Also, ob es die Gurken, Tomaten, oder der Salat war ist mehr eine Vermutung als ein Beweis. EHEC wurde 1977 zum ersten Mal beschrieben und 2009 gab es schon über 800 Ansteckungen, die allerdings nicht tödlich verliefen. Im Jahr 1996 kam es in Japan zum bisher größten EHEC-Ausbruch der Geschichte mit mehr als 12.000 erkrankten Kindern, die sich mit kontaminierten Radieschensprossen im Kindergarten angesteckt hatten.

Das HUS-Syndrom in Zusammebhang mit EHEC welches meist einen tödlichen Verlauf nimmt für den Betroffenen hat sein bevorzugtes Keimreservoir meist bei Rindern. Die jetzige Variante vom Stamm Husec 041 produziert ein Gift Namens Shiga-Toxin 2. Es gelangt aus dem Darm in den Blutkreislauf und bindet sich dort bevorzugt an diejenigen Zellen, die in den Nieren und im Gehirn die Innenseite der Gefäße auskleiden, Endothel genannt. Dadurch kommt es zu Nierenversagen und zu Schäden im Gehirn. Die Bakterien setzen aber nicht nur relativ viel Gift frei, sondern heften sich besonders gut an die Darmschleimhaut.

Vielleicht sollte man mal verstärkt die norddeutschen Mastfarmen unter die Lupe nehmen, denn bei so einer Farm entstehen Millionen Tonnen von Gülle, welche durchaus ins Grundwasser gelangt und mit denen auch Felder gedüngt werden. Wo genau nochmal treibt der Erreger sein Unwesen…? Und was auch noch verdächtig ist: In Spanien gab es nach Angaben der Madrider Regierung bisher keine Fälle von EHEC-Erkrankungen.

Update 31.05.2011

Nun ist es endgültig erwiesen: Der EHEC-Erreger wurde nicht durch spanische Gurken eingeführt.

Spaniens Salatgurke unschuldig: Nicht sie waren Träger des EHEC-Erregers, der für den Ausbruch an Infektionen verantwortlich seien, sagte Hamburgs Gesundheitssenatorin Prüfer-Storcks. Die spanischen Gurken waren mit einem anderen EHEC-Keim belastet.

FEPEX (Federacion Espanola de Asociaciones de Productores y Expordatores), eine spanische Frischobst- und -gemüse-Import-Export-Vereinigung, will Deutschland nun auf Schadensersatz verklagen. Pro Woche sind das gut 200 Millionen Euro, ganz zu schweigen vom Imageschaden.

Ich vermute ja, dass die Ursache bekannt ist, aber die deutsche Bauern- und Fleischlobby ist halt sehr mächtig und 200 Million pro Woche, das zahlt man doch stillschweigend aus der Portokasse.

Wie äusserte sich Kurt-Henning Klamoth am Anfang der Seuche:

Der Präsident des Deutschen Bauernbundes (DBB), Kurt-Henning Klamoth, warf den Medien Panikmache vor. Spekulationen, dass die Darmbakterien durch organische Düngemittel verbreitet würden, seien völlig unbegründet, würden von den Medien jedoch “als bare Münze verkauft”, sagte Klamoth auf dapd-Anfrage in Quedlinburg.

Wahrscheinlich gäbe es weniger Tote, wenn man dem Verdacht sofort nachgegangen wäre. Und weshalb tut man es immer noch nicht ?!

Und nach Aussage von FEPEX scheint sich mein anfänglicher Verdacht, Spanien wirtschaftlich zu schaden, auch noch zu bestätigen:

Asked which countries had stopped buying Spanish produce, FEPEX president Jorge Brotons told a news conference: “Almost all Europe. There is a domino effect on all vegetables and fruits. A psychosis has been created.”

(Nachgefragt, welche Länder aufgehört hätten spanische Produkte zu kaufen, antwortete FEPEX Präsident Jorge Brotons auf einer Pressekonferenz: “Fast das ganze Europa. Es gibt einen Dominoeffekt für Gemüse und Früchte. Eine Psychose ist geschaffen worden.“)

Abschliessend stelle ich noch eine letzte Prognose, die Wahrheit wird unsere Bundesregierung und ihre Lobbyverbänden unter der Schweinegülle ersticken… Hoffen wir, dass ich wenigstens damit falsch liege…

Update 19.07.2011
Die EHEC-Epidemie in Deutschland scheint gestoppt. Verantwortlich waren Bockshornkleesamen importiert aus Ägypten. Es könnten aber auch ägyptische Kümmelsamen aus dem Jahre 2009 gewesen sein. Inzwischen verzeichnet das Robert-Koch-Institut mehr als 4200 Ehec-Fälle und rund 860 Fälle des Hämolytisch-urämischen Syndroms (HUS). 51 Menschen sind an den Folgen gestorben. Tatsache ist, dass nur wenige Infizierte Bockshornkleesamen gegessen haben. Wie kam es dennoch zum Ausbruch ? Und wie ist es möglich, obwohl immer noch keine ausreichenden Erkenntnisse vorhanden sind, dass die Epidemie anscheinend gestoppt wurde ? Komisch ist auch, dass in Ägypten kein einiziger erkrankt ist, sondern überwiegend Menschen aus Norddeutschland und NRW…

 Weitere Infos:

EHEC-Schäden für deutsche Bauern betragen 16 Millionen Euro

(Und wer trägt die Kosten für die Erkrankten? Anm. Admin)

Interview mit Ehec-Experte: „Die Bevölkerung hat so gut wie keinen Immunschutz“

EHEC: Neue Erkenntnisse über den Erreger

Krisentreffen wegen EHEC-Infektionen

Keine Entwarnung bei EHEC-Erreger

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1 Comment

  1. […] zum Schluss nochmal die Salatgurke. EHEC ist da gar nicht nötig um ungeniessbar zu sein. Dielderin heisst der Stoff der krebserregend […]

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