Lizzie Phelan lebt !

Lizzie PhelanNachdem man über eine Woche rätselte, ob die unabhängige Journalistin Lizzie Phelan Tripolis während der Kämpfe noch lebend verlassen konnte, berichtet nun die Nachrichtenagentur Mathaba Net, dass Lizzie sich auf Malta befindet. (Mittlerweile in UK siehe unten).

Lizzie berichtete vom Libyenkrieg aus dem Rixos Hotel und wechselte noch während der Rebellenkämpfe in Tripolis in das nahegelegene Hotel Corinthia. Letzte Woche flüchtete sie dann in einem Fischerboot nach Malta. Der nachfolgende Bericht ist ihr erster, seit sie Libyen verlassen hat.

In fast allen Medien wird euphorisch über den Sturz Libyens berichtet, deshalb ist es nicht leicht ein klares Bild von den Dingen zu bekommen unter der neuen Herrschaft. Nachdem ich fünf Tage lang mit 35 anderen ausländischen Journalisten im Rixos Hotel eingesperrt war, kann ich kaum glauben, dass die Strassen durch die ich jetzt fahre, die gleichen sein sollen, wie in den Monaten zuvor.

Vorher waren die Strassen belebt, an den Stränden wurde gespielt und es gab nur wenige Checkpoints. Nun sind die Strassen leer und alle hundert Meter ein Checkpoint mit Panzern und Männern mit hochtechnisierten Waffen von der NATO.

Die stolzen, jungen, schwarzen Libyer, die ihre Nachbarschaft beschützen waren alle weg. Später noch würden wir Bilder wie in Benghazi und Mistra sehen, wie sie zusammengepfercht auf Pritschenwagen verladen werden. Sie sind die Opfer, von denen behauptet wird, dass Gaddafi sie als afrikanische Söldner angeheuert hat, eine Behauptung die schon von Menschenrechtsorganisationen in Frage gestellt wurde, weil dafür jegliche Beweise fehlen. Aber im neuen Libyen, sind sie die ersten welche verdächtigt werden, durch die Rebellen der Stämme Wafalla, Washafana, Zlitan und Tarhouna, dass sie Gaddafi unterstützen und sich somit einem Verbrechen schuldig gemacht haben.

Mit dem Konvoi des Roten Kreuzes wurden wir ins Corinthia Hotel gebracht. Als ich vor einem Monat auf einer vorherigen Reise dort einzog, gab es dort nur zwei oder drei bewaffnete Wachmänner am Eingang. Nun war das Hotel voll mit bewaffneten Männern die von der NATO und Qatar gesandt wurden und nur eine handvoll an Hotelpersonal blieb übrig.

Am zweiten Tag im Hotel stolzierten drei britische  Jungs herein und behaupteten sie wären jetzt für die Sicherheit des Hotels verantwortlich.  Einer von ihnen erzählte, sie kämen aus Kabul, dort sei es noch viel schlimmer als hier. Ich fragte ihn, ob es hier genauso schlimm werden könnte, und er antwortete, sehr wahrscheinlich, weil hier viele unterschiedliche Gruppen um die Macht kämpfen.

Die Todesopfer in den letzten zwei Tagen bei den Kämpfen um Tripolis und den schweren Bombardements seitens der NATO besonders in den Armenvierteln beziffert das Gesundheitsministerium auf 1.300 und rund 900 Verletzte.

Einige Tage später verliess Lizzie Phelan mit 43 anderen Menschen auf einem Fischerboot Libyen in Richtung Malta. Der obere Bericht ist eine stark gekürzte Übersetzung von mir, den vollständigen Bericht könnt ihr hier nachlesen.

Update:

Auf dem Forum von Dave Icke kann man nachlesen, das Lizzie Phelan zurück in England ist. Sie bedauert die Umstände unter denen sie Libyen verlassen musste. Es gibt dort keinen unabhängigen Journalismus mehr und der Völkermord, unterstützt durch die Westmächte, geht dort weiter.

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