Wieder mal keine Beweise für Giftgas

Man kennt das schon und wenn es nicht so traurig und blutig wäre, könnte man sich gelangweilt abwenden und es einfach ignorieren. Syrien steht ja schon lange auf der amerikanischen Vergeltungsliste und nun soll es so weit sein. Man hat Hinweise gefunden, dass Syrien das Giftgas Sarin eingesetzt hat. Okay? Aber wo sind die Beweise?

Anders Fogh Rasmussen NATO-Generalsekretär bietet hiefür die Lösung:

Die syrische Regierung müsse eine UN-Prüfung der Berichte zulassen, sagte Rasmussen am Freitag bei einer Pressekonferenz in Brüssel.

Alles wie immer; die USA stellen eine Behauptung auf und Syrien soll dann die Beweise liefern. In Moskau ist man ebenfalls sehr skeptisch und fordert eindeutige Beweise. Zugleich verurteilte man geplante Waffenlieferungen der USA an die syrischen Rebellen.

Ein russischer Abgeordneter hat die US-Angaben gar als gefälscht bezeichnet.

“Informationen über Assads Einsatz von Chemiewaffen wurden am selben Ort fabriziert wie die Lügen zu den Massenvernichtungswaffen von Saddam Hussein”, schrieb der Vorsitzende des Aussenausschusses des Unterhauses, Alexej Puschkow, auf Twitter.

Im März diesen Jahres wurden Terroristen der Al-Nusra-Front von der türkischen Polizei verhaftet und dabei 2 Kilo Sarin-Gas in ihrem Besitz entdeckt. Ein deutlicher Hinweis, es sind die Terroristen der CIA die in Syrien Chemiewaffen einsetzten und nicht Assad. Auch die Untersuchungskommission der UNO mit der Schweizer Ermittlerin Carla Del Ponte kam zu diesem Schluss. Bei einem Raketenangriff wurden nach Angaben einer oppositionsnahen Beobachtungsstelle 26 Menschen getötet und 89 verletzt.

Amerika braucht wieder einen Krieg, denn nur die einheimische Rüstungsindustrie ist in der Lage die brachliegende Wirtschaft wieder anzukurbeln. Vielleicht hat man deshalb so lange gewartet, um den mörderischen Trumpf nicht vorzeitig zu verspielen, schliesslich haben die Kriege in Afghanistan, Irak und Libyen das Land jahrelang gefüttert.  Wahrscheinlich kommt es dem Kriegsnobelpreisträger und Drohnenkönig Obama auch sehr gelegen um von PRISM abzulenken, dem grössten, weltweiten Spionageprogramm der USA.

Frankreich und Grossbritannien scharren auch schon mit den Hufen, wie immer haben Kriege in der Menschheitsgeschichte lang anhaltende Rezessionen  zum Stillstand gebracht. Den Beweis dafür liefern diese schwammigen Hinweise:

Der französiche Außenminister Laurent Fabius sagte nicht, ob die syrische Regierung unter Präsident Baschar al-Assad oder die Rebellen die Chemikalie angewendet haben und an welchem Ort das Gift entdeckt wurde. Experten hätten die Sarin-Rückstände jedoch an den Körpern getöteter Syrer an einer Stelle gefunden, an denen vermutlich Chemiewaffen eingesetzt worden waren.

Es gibt viel zu tun, packen wir’s an…

Update 18.06.2013

Wie vermutet, hat auch der G8-Gipfel keinerlei Beweise hervorgebracht. Russland bleibt nach wie vor skeptisch.

Derzeit habe Moskau aber keine Belege für den Einsatz von Kampfstoffen durch die syrische Armee. Einige Politiker stimmten zu, dass die Beweise fehlten, fügte Putin hinzu.

Man einigte sich, wie schon im letzten Jahr, auf eine Friedenskonferenz in Genf und eine Übergangsregierung. Na dann, dürfte Assad ja höchst erfreut sein…

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1 Comment

  1. […] nun eine rote Linie überschritten worden, echauffierte sich Barack Obama. Äh, Moment mal, war die denn nicht schon am 14.Juni überschritten? Da hiess es doch schon, dass Bashar al-Assad das Giftgas Sarin gegen seine Bevölkerung […]

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