Schmerzhafte Zwangsernährungen der Guantanamo-Gefangenen auch im Ramadan-Monat / Oder, der US-Angriff auf Den Haag

Seit Monaten befindet sich die Mehrheit der Guantanmo-Gefangenen im Hungerstreik, um gegen die unmenschlichen und illegalen Haftbedingungen weltweit aufmerksam zu machen. 106 der 166 Häftlinge werden seit Wochen zweimal täglich gewaltsam zwangsernährt, auch im Fastenmonat Ramadan.

Menschenrechtsorganisationen bewerten die Zwangsernährung als eine Form der Folter, da der Eingriff sehr schmerzhaft ist und von unqualifiziertem Personal durchgeführt wird. Wie gross muss die Not sein, dennoch diese Torturen zu ertragen, um die Weltbevölkerung über die barbarischen Methoden der Amerikaner zu informieren.


 

Um den Widerstand der Gefangenen zu brechen, greifen die Wärter auf immer brutalere Methoden zurück, berichtet der britische Insasse Shaker Aamer. So würden die Zellen seit Ausbruch des Streiks absichtlich frostig kalt gehalten. Auch seien die Magensonden mit Metallspitzen versehen worden, um die Prozedur der Zwangsernährung noch schmerzhafter zu gestalten.

Doch der Widerstand bleibt ungebrochen und setzt Obama weiterhin unter Druck, der bis heute sein Wahlversprechen von 2008 nicht eingelöst hat, das Folterlager endgültig zu schliessen.

Guantánamo ist nicht notwendig, damit Amerika sicher bleibt. Es ist teuer. Es ist ineffizient. Es schadet dem Ansehen der USA in der Welt.

Mittlerweile sind Klagen gegen die Zwangsernährung eingegangen, aber kein Gericht kann ein Urteil fällen, da Obama alleiniger Oberbefehlshaber ist und nur er über den weiteren Verlauf entscheiden kann. Richterin Kessler, am Bezirksgericht für den District of Columbia in Washington, mahnte an, dass die Zwangsernährung von Häftlingen eine Verletzung des UN-Zivilpaktes ist, der Folter verbiete.

Die Anträge von den Verteidigern der Häftlinge, die Zwangsernährung während des Fastenmonats Ramadan auszusetzen, wurden allesamt abgeschmettert. Doch aus Rücksicht auf die Religion werden die Folterfütterungen nur noch zwischen Sonnenuntergang und Tagesanbruch durchgeführt.

Wir erinnern uns: In Guantanamo befanden sich fast 800 verschleppte Menschen aus aller Welt, die nicht angeklagt waren und über Jahre illegal gefoltert und ihrer Freiheit beraubt wurden. Niemand prangerte diese Entführungen an und immer noch sitzen 166 Menschen unrechtmässig in der US-Folterkammer. Niemand von ihnen hat je eine Anklageschrift geschweige denn einen Gerichtssaal gesehen.

Dass sich die USA alles erlauben können beweist auch folgende Aussage der US-Regierung:

Sollte jemals ein US-Bürger vor das Kriegsverbrechertribunal in Den Haag kommen, dann wird diese Stadt angegriffen. Allerdings sind die Amerikaner gerne dabei behilflich andere Ausländer der Gerechtigkeit zuzuführen, denen Völkermord oder Verbrechen gegen die Menschlichkeit vorgeworfen werden.

Das ist an Zynismus nicht mehr zu überbieten und es ist eigentlich unbergreiflich, weshalb sich die Niederlande und auch andere EU-Staaten, das überhaupt bieten lassen. Aber wie ich schon sagte, Europa ist tot, sie stecken alle unter eine Decke…

 

Weitere Infos und Quellen:

Guantanamo: Zwischen Hungerstreiks und Hoffnung

Ramadan in Guantanamo: Folter nur noch nachts

US-Kongress droht Niederlanden mit Invasion

US-Gericht fordert Entscheidung von Obama

100 Tage Hungerstreik in Guantánamo

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