Weltbedrohung Fukushima – Schrecken ohne Ende

Nach wie vor geht die grösste Gefahr von Reaktor vier aus. Die Jahreszeit der Taifune hat begonnen und somit wird es noch schwieriger die verbrannten Reaktoren von Fukushima zu sichern. Sorge bereitet der Taifun “Danas”, der am 10.10.2013 nordöstlich von Japan eintreffen soll. Bei Reaktor vier kommt erschwerend hinzu, dass durch die Kernschmelze und das eingestürzte Dach, die Abkühlbecken in 30 Meter Höhe absacken könnten. Ein weiteres Erdbeben oder ein anderes Ereignis reichen aus, um die Brennstäbe freizusetzen und damit ein radioaktives Feuer zu entfachen, das 15.000 mal stärker wäre als die Hiroshimabombe. Somit müssten nicht nur sofort alle sechs Reaktoren abgeschaltet werden, es wären auch Auswirkungen auf die anderen Abklingbecken mit ihren 6.375 abgebrannten Brennstäben denkbar, da die Entfernungen zwischen den Blöcken nur ca. 50m betragen. Basierend auf US-Energieministerium-Daten lagern ungefähr 11.138 Brennstäbe in Fukushima.

Sobald die Brennstäbe nicht mehr isoliert sind, ist mit Strahlungswerten von dem 85fachen von Tschernobyl zu rechnen, oder rund 37 Millionen Curie (~ 1.4E 18 Becquerel). Das reicht aus, um den gesamten Globus auf Jahrhunderte zu zerstören. Leben wie wir es bisher kannten ist dann unmöglich.

Immer schwieriger wird es auch, die Kühlung der drei durch Kernschmelzen zerstörten Reaktoren aufrecht zu erhalten. Zum einen sind die Wassertanks für die Lagerung des kontaminierten Kühlwassers voll und zum anderen ist es fast unmöglich weitere Tanks herzustellen. Etwa tausend solche Behälter gibt es bereits auf dem Reaktorgelände, in ihnen lagern rund 335.000 Tonnen Wasser. Die eilig aufgestellten Behälter haben  bereits Lecks und verseuchen das Grundwasser. Zudem laufen täglich 400 Kubikliter kontaminiertes Kühlwasser in den Pazifik.  Was das auch für Auswirkungen auf den Fischfang hat kann man sich auch ohne beschwichtigende, wissenschaftliche Aussagen ausmalen. Selbst Kanada geht von bis zu 80.000 Menschen aus, die einem erhöhten Krebsrisiko ausgesetzt sind.

Tatsache ist, dass das wirkliche Ausmaß der Katastrophe nach wie vor verschwiegen wird, insbesondere die schwerwiegenden Strahlenbelastungen, die bis nach Tokio reichen. Bei 70% aller getesteten japanischen Kinder, ausserhalb Fukushima, konnte Cäsium im Urin nachgewiesen werden. Oftmals ist es aber auch pure Hilflosigkeit, da niemand genau weiss, wie man mit solch einer Katastrophe umgehen soll, zumal auch die technischen Möglichkeiten bei einer so grossflächigen Kontaminierung über hunderte Quadratkilometer, völlig unzureichend sind.

Tatsache ist auch, dass die Probleme nicht über Nacht behoben werden können, es wird wahrscheinlich Jahrzehnte dauern, wenn nicht noch unvorhersehbare Supergaus eintreten, denn Fukushima ist immer noch weit davon entfernt stabil zu sein, zumal Japan auch in Zukunft durch Erdbeben und Taifune heimgesucht wird.

Erschreckend auch, eine Dokumentation des ZDFs, Die Fukushima-Lüge, in der mehr als deutlich wird, dass die Atom-Lobby in Japan mächtiger als der Staat ist. Von Anfang an wurden Sicherheitsvorkehrungen nicht nur ignoriert, sondern manipuliert und gefälscht. Das Atomunglück hätte somit am 11. März 2011 komplett vermieden werden können. Aber natürlich wird niemand dafür zur Rechenschaft gezogen, noch nicht mal dafür, dass der damalige Premierminister, Naoto Kan, erst eine Stunde nach der Katastrophe, als keine Vertuschung mehr möglich war, informiert wurde. Aber auch da noch nicht vollständig, denn über die Kernschmelzen wurde erst Tage danach berichtet, obwohl sie seit dem ersten Tag bekannt waren.

Ein erster Lichtblick ist, falls es noch nicht zu spät ist, dass Japan um ausländische Hilfe bittet, denn Fukushima ist längst kein nationales Problem mehr, es betrifft den gesamten Globus. Die Strahlungen verbreiten sich um den gesamten Erdball, die Meereskontaminierung durch Kühlwasser hält an, Fischexporte bedrohen Menschen weltweit, in wie weit japanische Nahrung kontaminiert und ausgeführt wird, darüber liegen noch keine genauen Erkenntnisse vor. Wollen wir hoffen, dass Taifun “Danas”, ohne Gefahr, einfach nur über Japan hinwegfegt und die Menschen weltweit das “Japan-Syndrom” in den Griff bekommt.

Wie ernst die Lage wirklich ist, kann man auch auf Netzfrauen.org (Der gefährlichste Moment in der Geschichte der Menschheit) nachlesen. Gleichzeitig besteht die Möglichkeit einer Petition, um die Vereinten Nationen und den Präsidenten Obama, die Wissenschaftler und Ingenieure der Welt zu mobilisieren und mit der Bergung der abgebrannten Brennelemente in Fukushima zu beauftragen.

Nachfolgend ein paar Links zur aktuellen Lage in Fukushima. Aufgrund der grossen Nachfrage können einige Seiten ziemlich lange Ladezeiten haben…

 

Update 19.07.2017:

Der AKW-Betreiber in Fukushima will 770 Tonnen radioaktives Tritium ins Meer entsorgen.

Update 29.06.2017:

Über das Meer verbreitetes Cäsium-134, der sogenannte Fingerabdruck Fukushimas, wurde erstmals an der US-Küste nachgewiesen.

Laut Wissenschaftlern der Woods Hole Oceanographic Institution fand man das Isotop an den Küsten bei Tillamook Bay sowie Gold Beach in Oregon. Die Meerwasserproben wurden bereits im Januar und Februar 2016 genommen und später in diesem Jahr untersucht.

Inzwischen wird geschätzt, dass die Aufräumarbeiten bis zu 189 Milliarden Dollar kosten könnten – eine Zahl, die sich in den letzten drei Jahren verdoppelt hat. Bis zu 40 Jahre lang könnten sie dauern.

Update 21.07.2016:

30 Billiarden Becquerel

Wie viel Radioaktivität bei dem dreifachen Super-GAU auf einen Schlag ins Meer gelangte, ist unbekannt. Schätzungen bewegen sich zwischen fünf und 90 Petabecquerel (PBq), die meisten liegen im Bereich von 15 bis 30 PBq. Ein Petabecquerel sind eine Billiarde Becquerel, eine Zahl mit 15 Nullen. Von Mai 2011 bis Ende 2014 flossen laut AKW-Betreiber Tepco mit dem kontaminierten Kühlwasser weitere 33 TBq (Terabecquerel) Cäsium ins Meer – 33 Billionen Becquerel. Zum Vergleich: Das größte Atomkraftwerk der EU, Gravelines in Nordfrankreich, setzte 2008 mit seinen sechs Reaktoren im Routinebetrieb 0,000066 TBq Cäsium-137 frei. Ein Verhältnis von 1: 500.000.

Update 16.10.2013:

Der Taifun “Wipha” hat in Japan schlimme Verwüstungen angerichtet und die Atomruine Fukushima mit massiven Regenfällen bedroht. Es musste auch wieder kontaminiertes Wasser ins Meer abgeleitet werden.

Update 10.10.2013:

Was war los, ein Fake? Laut Wetterbericht strahlender Sonnenschein, 19°C. Vorausgesagt war Taifun Danas, aber auch in der allgemeinen Hofpresse keine Meldungen mehr. Aber ist natürlich super, das nix weiter passiert ist…

 

Live Cam von Fukushima

Fukushima Diary (English/France)

Radiation/Japan & The US

Fukushima Reactor Disaster  Archive 1

 

Kühlpumpen im AKW Fukushima versehentlich abgeschaltet

Taifun „Danas“ nähert sich der Atom-Ruine von Fukushima

Japan bittet Ausland um Hilfe in Fukushima

 

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