E10 / Ekel hoch zehn

Das liebste Kind des Deutschen ist natürlich sein Auto. Kinder kommen da erst viel später. Seit Wochen kocht die deutsche Volkswagenseele, denn das neue Benzin E10, was Anfang des Jahres eingeführt wurde, kann Motoren zerstören. Mal abgesehen davon, dass E10 für gut 10% der Autos schädlich sein kann, stellt sich doch eher die Frage, wer hat sich so einen Blödsinn ausgedacht ?

Die EU war es natürlich mit der Richtlinie 2009/30/EG. Sie  fordert von allen Mitgliedstaaten bis 2020, dass sich die Lebenszyklustreibhausgasemissionen bei Kraftstoffen um bis zu 10 % verringern sollten. Deutschland wählte den Weg, Ottokraftstoff mit maximal zehn Volumenprozent Kraftstoffethanol (Bioethanol) unter dem Branchenkürzel E10 (von Ethanol 10 %) auf den Markt zu bringen.

Tatsache ist, das dieser angebliche „Biosprit“ viel schädlicher für die Umwelt ist, als uns EU und Bundesregierung glauben machen wollen. Da ist zunächst einmal wieder die CO2-Lüge. Angeblich werden durch E10 Treibhausgase reduziert. Die Wahrheit ist, dass allein durch die Herstellung viel mehr CO2 produziert wird. Zum einen durch Monokulturen und Rodung weiterer Wälder. Und zum anderen durch die Weiterverarbeitung bis hin zum Transport.

Ausserdem ist erwiesen, dass durch Biosprit die landwirtschaftlichen Produktionsmengen (Monokulturen) um ein vielfaches steigen werden, mehr als durch den tatsächlichen Nahrungsbedarf des Menschen benötigt werden. Seit der Subventionierung des „Biobenzins“ durch die EU sind die Lebensmittelpreise dramatisch angestiegen. Die Beschlüsse zur Biospritbeimischung werden dazu führen, dass ein immer größerer Teil der globalen Nahrungsmittelproduktion in ökonomisch lukrativeren Biosprit umgewandelt wird. Dies hat weiterhin zur Folge, eine drastische Verschärfung des Hungerproblems in der Dritten Welt und einen deutlichen Anstieg der Migration.

Und zu guter Letzt der Wahnsinn, dass 10% der Autos verschrottet werden, oder für teures Geld umgerüstet werden müssen, weil E10 schädlich für die Motoren ist. Allein das ist schon eine Umweltsünde von gigantischem Ausmass.

Alles in allem ist E10 wieder mal ein Paradebeispiel für inkompetente EU-Bürokratie, die nicht nur Unsummen verschlingt, sei es durch Subventionen, als auch durch die Folgeschäden, sondern unseren Planeten einen weiteren Todesstoss versetzt, durch die verheerenden Umweltzerstörungen die zwangsläufig damit verbunden sind.

Allein daran lässt sich erkennen, dass es nicht vorrangig um den Umweltschutz geht, sondern nur um weiteres Wachstum und Gewinnmaximierung, weil man sich eigentlich unabhängig von den Ölmultis machen möchte.

Dabei wäre es einfacher und ökologischer sinnvoller, wenn man Ende der 1990er Jahre nicht auf Biosprit gebaut, sondern in umweltfreundliche und/oder benzinfreie Autos geforscht hätte. Diese Subventionen wären nicht nur der Dritten Welt, sondern auch der Umwelt zu gute gekommen.Gut, das hätte natürlich das Aus für die Ölgiganten bedeutet. Und wieviel Arbeitsplätze das wieder mal gekostet hätte… 😉

Bleibt abschliessend nur ernüchternd zu sagen, wie ich es so oft schon in diesem Blog getan habe, verweigert Euch! Macht diesen Irrsinn nicht mehr mit! Kauft kein E10 ! Denn dieser Wahnsinn wird nicht nur das ökologische Gleichgewicht der Erde zerstören, sondern auch den Lebensraum für unsere Kinder und Enkelkinder. Kauft keine sprithungrigen Autos mehr und benutzt es nur wenn es wirklich nötig ist. Das wird unserer Erde wirklich helfen. Dass Politik und Industrie daran kein Interesse haben, zeigt die abgestumpfte Ignoranz von unserem Bundeswirtschaftsminister:

Rainer Brüderle (FDP) will alle Beteiligten zu einem „Benzin-Gipfel“ einladen. „Fakt ist, dass die Verbraucher völlig verunsichert sind“, sagte er am Donnerstag in Berlin. Brüderle verlangt Aufklärung. „Ich halte es daher für entscheidend, dass die Beteiligten, insbesondere die Automobil- und die Mineralölwirtschaft, die Atempause bei der Umstellung auf E10 nutzen, um bei den Verbrauchern für absolute Klarheit zu sorgen.“

Mit anderen Worten, wir haben den Karren jahrelang in den Dreck gefahren und jetzt soll der Verbraucher ihn wieder rausziehen, sprich, er muss den Dreck kaufen…

 

 

 

 

 

 

 

 

 
   

Weitere Infos und Quellen:

Benzin-Ethanol-Kraftstoff E10

Widersinnig, teuer und unvernünftig!

Die E10-Willkür einer kafkaesken Umweltbürokratie

Benzinwirtschaft: Würden E10 wenn möglich zurückziehen

Biosprit verschärft das Klimaproblem, den Welthunger und den Artenverlust

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1 Comment

  1. […] E-10 eigentlich die grösste Umweltkatastrophe-und Lüge ist, habe ich ja hier schon zum Ausdruck gebracht. Schlimm genug, dass das  weder Politiker, noch Industrie interessieren. An Zynismus aber kaum zu […]

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