Die Sommerferien neigen sich dem Ende zu und auch das Sommerloch schliesst sich so langsam und mit ihm die westlichen Empörungen und die Demos im Iran. Tja, da blinkte am Himmel für kurze Zeit ein Hoffnungsschimmer, dass Mahmud Ahmadinedschad nicht wieder an die Macht kommen würde. Und der Spiegel titelte:“Ahmadinedschad der Mann, vor dem sich die Welt fürchtet.“
So, so, alle Welt fürchtet sich vor dem kleinen Mann und hätte es lieber gesehen, wenn der Oppositionelle Mir Hossein Mussawi zum Präsidenten gewählt worden wäre. Er gilt als Reformer und Liberaler. Selbst in der Wikipedia liest sich seine Biographie wie ein Märchen aus 1001 Nacht mit Happy End. Bis auf den kleinen schwarzen Fleck in der Diskussion, ob es legitim sei zu veröffentlichen, dass Mussawi in den 1980er Jahren Premierminister unter Ayatollah Khomeini war. Das liesse sich vielleicht noch vertreten, aber er war auch ein Folgsamer und unterstütze Khomeini bedingungslos. Die Hinrichtung tausender politischer Dissidenten im Sommer 1981, ein Beweis für seine uneingeschränkte Loyalität. Und inwieweit war Mussawi als Premierminister am Massaker von 30.000 politischen Gefangenen im Jahr 1988 involviert ? Und selbst das Time Magazin titelt:“ Don’t Forget Mousavi’s Bloody Past!“ (Vergesst nicht Mussawis blutige Vergangenheit!)
Und das ist heute alles vergessen und nicht einmal mehr erwähnenswert in der Wikipedia ? 
