Sie kamen aus aller Welt, auf die Insel, die sonst keinen grossartig interessiert, sie kamen auch nicht als Flüchtlinge, aber sie baten um Asyl beim Papst. Auf das sie nicht ausgeschlossen würden, aus der christlichen Gemeinschaft, so sollte Franziskus um Vergebung beten, für die Sünden die sie den Flüchtlingen angetan haben.
Eigentlich sollte es kein offizielles Spektakel werden und eigentlich wäre auch niemand gekommen, denn wen interessieren schon zehntausende Flüchtlinge, die grösstenteils vor ihrer Ankunft auf Lampedusa im Meer verrecken? Und die, die es dann schaffen werden wie Vieh zusammengepfercht, ausgesiebt und wieder abgeschoben.
Seit Jahren schon hält Italien und nicht nur als einziges Land, die Flüchtlinge von Europa fern. Wer es dennoch mal bis zum Festungsland Europa schafft, hat kaum Chancen, weil Mauern, Zäune und Frontex die “Dritte-Welt-Parasiten” von Europa abschotten. Notfalls mit Gewalt und Mord.
„Wer ist verantwortlich für dieses vergossene Blut?“, wagte unser Pontifex zu fragen, obwohl er die Antwort kennt, ihm aber nur ein unpersönliches, “Wir alle“, über die Lippen kam und ein zaghaftes:
“Zur Grausamkeit in der Welt trügen dabei auch jene bei, die soziale und wirtschaftliche Weichen stellten, die den Weg zu dramatischen Schiffbrüchen ebneten.”
Und dann kam die katholische Sündenrhetorik von Adam und Kain.