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Golf von Mexiko – 1 Jahr danach / Die Katastrophe geht weiter

Mittwoch, April 27th, 2011

Die aktuellste Meldung, ein Jahr nach der grössten Ölkatastrophe im Golf von Mexiko lautet, dass BP Transocean, den Plattformbetreiber, auf 27,4 Milliarden Euro verklagen will (5). Und davor erhielten wir im Dezember letzten Jahres die Information, dass die USA BP auf Schadensersatz verklagt haben (3).
20 Milliarden Dollar hat BP in einen Hilfsfond zurückgelegt, wovon bisher knapp 4 Milliarden ausgezahlt wurden u.a. durch sogenannte Einmalzahlungen von 5.000 Dollar pro Privathaushalt und 25.000 Dollar pro Firma, wenn diese auf weitere Klagen verzichten (2).

Doch wie sieht es wirklich aus ? Darüber findet man fast nichts in der Weltpresse. Wen interessiert es schon, wer da wen verklagt ? – Letztendlich werden die Verantwortlichen mit gegenseitigen Schuldzuweisungen ihren Kopf aus der Schlinge ziehen. Und genauso sieht das aus:

Rund 800 Millionen Liter Öl sind ausgelaufen und 7 Millionen Liter toxische Dispergiermittel wurden eingesetzt. Durch die Katastrophe starben 6.000 Meeresschildkröten, 26.000 Seesäugetiere, einschließlich Delfine und Schweinswale. Weitere 82.000 Seevögel verendeten qualvoll. Doch das Sterben geht weiter, denn das Öl, als auch die Unmengen von Dispergiermittel sind ja nicht weg, sondern werden nach wie vor an die Küsten gespült und finden sich nach wie vor in den Sümpfen und an den Stränden, wo sie weiterhin als Zeitbombe ticken. Das gesamte Ökosystem ist auf Jahrzehnte hinüber (9).
Am schlimmsten ist das von BP versprühte Dispergiermittel, welches viermal toxischer ist als das Öl selbst und in England und Europa seit Jahren verboten ist. Nach Ansicht des Chemikers Bob Naman, stellen die Chemikalien in Verbindung mit Rohöl eine noch giftigere Substanz her (4). Nun, was macht man, wenn man Millionen von Liter davon auf Lager hat, es aber nicht mehr verkaufen kann ? – Yes, we can!

BP: Noch viel schlimmer als erwartet (2)

Montag, Juli 5th, 2010

Schlimmer als erwartet waren die Lügen von BP über den Ölaustritt von ursprünglich 200.000 Liter pro Tag.

Noch schlimmer als erwartet waren die nicht vorhandenen Sicherheitsbestimmungen, als da wären:

  • Es wurden nur 6 anstatt üblich 21 Stützen für das Steigrohr verwendet
  • Das Sicherheitsventil war nur ein Provisorium
  • Nur billigste Materialien wurden verwendet um ein paar Dollar zu sparen
  • Austretendes Methangas vor der Explosion wurde einfach ignoriert

Noch viel schlimmer als erwartet ist, dass das Öl nicht mehr zu stoppen ist. Denn es tritt nicht nur aus der Bohrstelle aus, sondern rund herum aus dem gesamten Meeresboden. Schätzungen zufolge beträgt der Öldruck unter dem Meeresboden um die 40000 PSI (ca. 2757 bar). Durch das Entweichen von Öl, Wasser, Sand, Schlamm und Dreck werden das Ölreservoir und die Austrittsstellen, wie mit einem Sandstrahlgerät ausgewaschen und der Meeresboden immer poröser und die Löcher immer grösser.

Über 7000! Plattformen saugen im Golf von Mexiko  Öl ab. Sollte das Leck nicht zu bändigen sein, wird, nachdem der Druck sich auf natürliche Weise verringert und das Öl sich über die Weltmeere verbreitet hat, der Meeresboden über dem Reservoi einbrechen und die Wassermassen den Hohlraum füllen. Die daraus resultierende Tsunamiwelle wird bis auf 300 km ins Landesinnere vordringen.

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Schlimmer als erwartet

Freitag, Mai 28th, 2010

Philippe Cousteau Jr., ja genau, der Sohn von Jacques, hat sich den Schlammassel im Golf von Mexico mal von unten angesehen und war mehr als schockiert.

Der reinste Albtraum, aus Öl und Chemikalien bis in 1000 Meter Tiefe, der sich über hunderte von Kilometern weit erstrecken wird, bis in den Atlantik hinein. Ach ja, natürlich hat BP die Ölverseuchung verharmlost, nicht 800.000 Liter, sondern gut 4 Millionen Liter Ölpampe pro Tag sind ins Meer geflossen.

Und Greenpeace hat noch so nebenbei festgestellt, dass dieser Supergau jederzeit auch in der Nordsee passieren könnte. Aber die Profite sind einfach zu gross, als das sich da in Zukunft etwas ändern würde. Wahrscheinlich muss das ökologische Gleichgewicht erst wirklich einmal kippen, bevor wir aufwachen. Aber dann wird es wohl schon zu spät sein…

Update:

Hier ein Deja vu aus dem Jahre 1979, worauf Fefe in seinem Blog aufmerksam machte. Wie gesagt, die Profite sind einfach zu verlockend…

Update 11.06.2010:

Im Golf von Mexiko fließt offenbar noch mehr Öl als bisher gedacht
(Nur 6 Millionen Liter täglich…)

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Schwarzes Gold

Mittwoch, Mai 19th, 2010

Ohne Öl sähe unsere Welt ganz anders aus, denn nicht nur Kraftstoffe werden aus Öl gewonnen, sondern auch so genannte petrochemische Produkte wie Plastik, Waschmittel, Kosmetika, Farben, Arzneimittel, Klebstoffe, Lösungsmittel u.v.a. wären ohne Öl undenkbar.

Und dennoch ist dieses schwarze Gold ein Fluch der Menschheit. Täglich werden weltweit ca. 84 Millionen Barrel (13.356.000.000 Liter, 1 Barrel < 160 Liter) Öl verbraucht. Etwa 100.000 Tonnen gelangen jährlich bei Tankerunfällen mit teilweise katastrophalen Folgen für die Umwelt ins Meer. Allein 6.200.000 Tonnen Öl sind nur durch die grössten Unfälle der letzten 40 Jahre in Meere und Böden versickert. Ausserdem entstehen bei der Erdöl- und Erdgasförderung jährlich Millionen Tonnen radioaktiver Abfall, und niemand weiss , ausser die Konzerne, ob und wie das Zeug entsorgt wird. Also gar nicht, denn radioaktiven Abfall kann man nicht entsorgen.

Ein weiterer Umweltgau findet in Kanada in der Provinz Alberta statt. Auf einer Fläche doppelt so gross so Bayern (1x 70.000 qkm) wird Ölsand abgebaut. Aus 2 Tonnen Sand werden1 Barrel Öl gewonnen und ca. 5 Barrel Wasser verbraucht. Da täglich über 1,3 Millionen Barrel Öl gefördert werden, führt der 1200 km lange Fluss Athabasca fast kein Wasser mehr. Täglich 250 Millionen Liter Giftmüll entstehen bei der Herstellung von Öl aus Ölsand, die in den grössten künstlichen Stausee der Welt geleitet werden. Fast unnötig zu erwähnen, dass das Auffangbecken leckt und die giftige Brühe ungehindert in die Umwelt entweicht.

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