Auszug aus dem Astralwelt Newsletter 2 / 2003
 

Und bist Du nicht willig, so werd´ ich gewaltig
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Zitate
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Und bist Du nicht willig, so werd´ich gewaltig
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Viele Menschen brüskieren sich über die zunehmende Gewalt in dieser Welt.
Natürlich ist es ganz offensichtlich, dass die Gewalt ein fester Bestandteil der Menschheit ist. Solange es Menschen gibt, gibt es auch Kriege, Kämpfe, Streitereien, Beschimpfungen, Morde, Unterdrückungen, Rassismus und und und...
Gerade in diesen Tagen wird wieder deutlich, dass Gewalt vor niemandem Halt macht. Egal ob jemand nur einfacher Arbeiter, oder President ist.
Egal ob Mann oder Frau. Gewalt zieht sich durch alle Gesellschaftsschichten.

Was ist Gewalt ? Wo fängt sie an, oder wo hört sie auf ?
Es wird mir jeder zustimmen, dass Mord, Totschlag und Krieg Gewalt ist.
Doch wie sieht es mit den "banaleren" Dingen aus ?
Wenn ich zu jemandem sage, du hast aber bescheuerte Schuhe an ?
Oder, du bist aber dumm, weil du die Rechenaufgabe nicht lösen kannst.
Oder, ich mag dich nicht, weil du dick bist.

Karl Heinz geht täglich in´s Büro. Er ist in der Marketingabteilung und muss mit harten Bandagen kämpfen, um sich auf dem Markt behaupten zu können. Dafür ist ihm jedes Mittel recht. Kundenmanipulation, Mitarbeiter drillen, Lügen, Intrigen, Verhandlungen mit den Banken, die Konkurrenz ausboten usw...
Auch das ist Gewalt.
Und Abends kommt er nach Hause und sagt zu seiner Frau, Schatz ich liebe Dich, wo bleibt das Essen ?!

Wieviele Ehepaare sind jahrelang verheiratet und haben sich nichts mehr zu sagen !
Für die rechte Erziehung unserer Kinder ist eine Ohrfeige Mittel zum Zweck.
Wenn die schulischen Leistungen nicht entsprechen, so ist seelischer Druck durchaus legitim.
Die Priester behaupten, wenn Du vom rechten Weg abkommst, so stimmst Du Gott ungnädig.

Das alles ist Gewalt ! Ich muss keinen Menschen töten, es reicht aus, wenn ich ihn verbal und psychisch verletzte ! Es reicht aus, wenn ich mich für etwas besseres halte, als mein Nachbar.
Es reicht aus, wenn ich einen Menschen manipuliere, oder bevormunde.

All die Kriege die auf dieser Welt stattfinden, sind das Produkt der gesamten Menschheit.
Es ist unsinnig zu behaupten, das ist alles nur Politik, darauf hat der "normalsterbliche" Mensch keinen Einfluss.
Gewalt beginnt damit, wenn ich morgens schlecht gelaunt aufstehe und rumfluche.
Und diese Gewalt zieht sich wie ein roter Faden durch den ganzen Tag, durch unser ganzes Leben.

Du bist sauer, weil Deine Freundin heute keine Lust hat, sich mit Dir zu treffen.
Du schreist Dein Kind an, weil es nicht so funktioniert, wie Du es gerne hättest.
Du sprichst nicht mehr mit Deinem Vater, weil ihr unüberwindbare Meinungsverschiedenheiten habt.
Du verurteilst Deinen Nachbarn, weil dieser nicht arbeiten geht.
Du schimpfst auf die Ausländer, weil sie sowieso nur auf Deine Kosten leben.
Du belächelst die Schwulen, weil sie nicht der "Norm" entsprechen.
Du machst Dich lustig über die Freundin einer Freundin, weil sie blond und dumm ist.
Du lächelst jemandem in´s Gesicht und denkst, so ein Idiot.
Du schaust Dir einen Boxkampf an.

Das alles ist Gewalt !

Es macht keinen Sinn über die Politiker und andere Länder zu schimpfen, weil sie sich bekämpfen.
Es ist überflüssig, sich über den Triebtäter aufzuregen und ihn zu verurteilen.
Denn Du selbst trägst dazu bei, dass es dieses alles gibt in unserer Welt !
Und es hilft auch nicht zu sagen, dafür kann ich nichts, damit habe ich nichts zu tun, ich kann es sowiso nicht ändern, darauf habe ich keinen Einfluss.

Denn Du hast Einfluss darauf, Du kannst es ändern ! Denn Du kannst es vorleben, nur so kannst Du eine Veränderung herbeiführen.
Nun wirst Du sicherlich dagegen halten, dass ist unmöglich in einer Welt, in der man sich behaupten muss, sonst geht man unter und wird ausgebeutet.
Doch wer ist "diese Welt" ? Ist diese Welt so verschieden von Dir ? Ist diese Welt, die Menschen die dort leben, etwas anderes als Du ?
Du bist das Produkt dieser Welt. Du bist aus ihr hervorgegangen, die Welt, die Menschen haben aus Dir das gemacht, was Du heute bist. Deine Erziehung, Deine Kultur, Dein Wissen, Deine Denkweise, Deine Religion, Deine Wertvorstellungen, Deine Vorurteile all das ist diese Welt, ist diese Gesellschaft.
Du bist diese Gesellschaft. Du bist diese Welt, von der Du glaubst, dass Du nicht wirklich dazu gehörst. Es ist Deine Welt, Du selbst hast sie geschaffen, es ist alles nur eine Projektion von Dir.
Nun mag man glauben, wenn Du nur ein Produkt dieser Welt bist, dann hast Du erst recht keinen Einfluss darauf und musst alles so hinnehmen wie es ist, Du bist nur eine Marionette, konditioniert von der Gesellschaft und verdammt für alle Tage.
Aber genau das Gegenteil ist der Fall. Wenn die Welt Einfluss auf Dich hat, so hast auch Du Einfluss auf die Welt.
Natürlich macht es keinen Sinn nur gegen Krieg zu sein, gegen Rassismus, gegen Gewalt.
Denn Du wirkst dadurch unglaubwürdig, weil Du ja selbst gewaltätig bist.
Du magst vielleicht keine Menschen töten, aber das ist nur die Spitze des Eisberges.
Was alles zur Gewalt gehört, habe ich oben versucht zu erklären.
Wenn Du mit dem Fuss gegen die Tür trittst, weil Du schlechte Laune hast, das ist schon Gewalt. Beobachte Dich einmal genau, wie oft am Tage Du gewalttätig bist.
Es reicht schon aus, wenn Du zu jemandem sagst, Du Arschloch.
Und Du sagst im gleichen Atemzug, ich liebe dich, ich bin gegen Krieg.
Wer soll Dir das glauben ?

Und wenn Du meinst, alleine kannst Du nichts ausrichten, wie ist es dann möglich, dass die Welt einen Ghandi, einen Buddha, einen Jesus und viele mehr hervorgebracht hat ?
Und es gibt auch die Kehrseite, Hittler, Stalin, Mao Tse-Tung, Attila der Hunnenkönig und und und.
Sie alle haben allein, durch ihre Art zu leben, durch das was sie vorlebten, die Menscheit in ihren Bann gezogen.
Deine Art zu leben, Dein Character, Deine Persönlichkeit hat immer einen Einfluss auf die Umwelt. 

Aber dennoch bleibt eine Frage offen:
Was ist das Gegenteil von Gewalt ?
Gewaltlosigkeit ? Reicht es aus, einfach zu sagen, ich lebe Gewaltlosigkeit ?
Ist Gewaltlosigkeit nicht auch Gewalt ? Wenn ich weiss, dass ich gewalttätig bin, in welcher Form auch immer, reicht es dann aus mich dazu zu zwingen gewaltlos zu sein ?
Ist es dann nicht auch eine Form von Vergewaltigung, wenn ich dagegen ankämpfe gewalttätig zu sein , nur um Gewaltlosigkeit zu erreichen ?
Denn dadurch, dass ich etwas erreichen will, nach etwas strebe, mir ein Ziel setze, so edel es auch sein mag, übe ich Gewalt aus.
Denn durch den Prozess etwas erreichen zu wollen, das etwas anders sein soll als es ist, muss ich zwangsläufig gewaltig aktiv werden.
Wenn Du Dich verändern willst, so kannst Du nicht einfach nur gegen Deine alten Gewohnheiten ankämpfen. Ein Priester, der nur nach den heiligen Schriften lebt, um in´s Paradies zu finden,wird keinen Erfolg haben. Denn er wird in den Schriften viele Texte lesen, mit denen er im Konlikt steht. Es wird immer wunderbare Weisheiten geben, nach denen er nicht leben kann. Und er mag noch so viel beten, Buße tun und dagegen ankämpfen, es wird immer ein Konflikt bleiben. Und wenn es nur der Konflikt ist, dass er immer noch nicht heilig genug ist, um das göttliche Paradies zu erreichen.

Aber wie ist es dann möglich, nicht mehr gewalttätig zu sein ?
Es ist nicht möglich gewaltfrei zu sein, in dem ich versuche es zu werden.
Denn das bedeutet Konflikt. Ich will etwas werden, was ich nicht bin. Dadurch entsteht zwangsläufig ein Gewissenskonflikt.
Aber was bleibt dann noch, wenn der Vorsatz, gewaltlos zu leben nicht ausreicht ?
Wie wäre es damit, zunächst einmal nur zu akzeptieren, dass Du gewalttätig bist ?
Denn viele Menschen glauben, wenn sie gegen Krieg sind, gegen das Töten, gegen Gewalt, dass das schon ausreicht, und sie liebevolle Menschen sind.
Beobachte Dich einfach selbst, werde Dir bewusst, wie oft am Tag Du gewalttätig bist.
Und verurteile es nicht und sage, das ist aber schlimm, das will ich aber nicht, so will ich nicht sein, das ist schlecht.
Akzeptiere es einfach ! Kämpfe nicht dagegen an ! Werde Dir einfach nur bewusst, dass Du Gewalt bist. Denn Gewalt ist nicht etwas ausserhalb von Dir, etwas Abstraktes, was nur da draussen passiert. Du selbst bist diese Gewalt !
Es hat also keinen Sinn es zu bekämpfen, oder das Gegenteil von dem zu sein, denn das Gegenteil ist nur die Kehrseite von ein und der selben Medaille.
Nur allein in der Akzeptanz und das Du es Dir bewusst machst, wird ausreichen, dass es sich von ganz allein auflöst. Es reicht also völlig aus, das Du Dir Deine Gewalt passiv vor Augen führst. Und sonst nichts ! Akzeptiere es einfach und lauf nicht davor weg. Schau es Dir genau an ! Denn sobald Du versuchst aus Angst davor wegzulaufen, oder dagegen ankämpfst, gewinnt das Ganze immer mehr an Bedeutung und irgendwann kämpfst Du nur noch gegen Windmühlen. Eine selbstgeschaffene Illusion. Dieses "ich will", schafft nur weitere Konflikte und weitere Gewalt.

Wenn Du es nicht glaubst, dass ein "passives Handeln" vollkommen ausreicht, indem Du beobachtest und Dir wirklich bewusst machst, das Du das bist, was Du versuchst zu bekämpfen, in Dir selbst und in dieser Welt, dann probiere es einfach mal aus und Du wirst erstaunt feststellen, dass ein "Nicht-Handeln" mehr bewirkt, als jede selbstsüchtige Aktivität.
Es ist nur wichtig, dass Du ehrlich zu Dir bist und wirklich zu dem stehst, was Du in Dir entdeckst. Jeder Fluchtweg, den Du Dir schaffst, erzeugt nur mehr Leiden und mehr Gewalt.
Akzeptiere einfach,dass Du so bist wie Du bist. Es gibt nichts zu bekämpfen ! Wenn Du das wirklich kannst, ohne Verurteilung, dann wirst Du eine erstaunliche Erfahrung machen.

Und noch etwas: Liebe ist auch nicht das Gegenteil von Gewalt. Denn Liebe lässt sich nicht austauschen, erkaufen, erkämpfen, oder erstreben. Aber Liebe ist notwendig, um zu erkennen was Gewalt ist und das sie jeder Mensch in sich trägt.
 


Zitate
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Alle Grausamkeit entspringt der Schwäche.
(Lucius Annaeus Seneca (ca. 4 v. Chr - 65 n. Chr.),
 römischer Politiker, Rhetor, Philosoph und Schriftsteller)

Wenn sich der Kaminfeger mit dem Müller prügelt, so wird der Müller schwarz und der Kaminfeger weiß. 
(Jiddische Spruchweisheit)
 

Besser unter eines alten Mannes Bart als unter eines jungen Mannes Peitsche.
(Lettisches Sprichwort)

Das Recht, mit der Faust um sich zu schlagen hört auf, wo die Nase des Mitmenschen anfängt
(Sprichwort aus den USA)

Die Anwendung von Gewalt ist mit der Liebe unvereinbar
(Leo (Lew) Nikolajewitsch Graf Tolstoi (1828 - 1910), russischer Romanautor)

Die Blume, die mit Gewalt gebrochen wurde, verliert ihren Duft.
(Sprichwort aus Arabien)

Die Gewalt ist der Geburtshelfer jeder alten Gesellschaft, die mit einer neuen schwanger geht
(Karl Marx (1818 - 1883))

Du kannst niemanden unterdrücken, ohne selbst unten zu bleiben. 
(Booker Taliaferro Washington (1850 - 1915))

Durchschneide nie, was du aufknoten kannst. 
(Sprichwort aus Portugal)
 
 

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Licht und Liebe

niceeasy


 
  

 
 

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