Auszug aus dem Astralwelt Newsletter
Herbst / 2007
Der Horizont ist eine imaginäre
Linie…
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Alles was wir über uns selbst wissen,
haben wir von anderen erfahren.
Es fing mit unserer Geburt an, das Erste was
wir in unserem Leben geschenkt bekommen haben war unser Name. Und auf diesem
Wortlaut baut sich unser ganzes Leben auf. Von der Wiege bis zur Bahre,
stellt sich keine Frage, denn alles was wir wissen müssen, wird uns
von Klein auf beigebracht. Und so reisen wir durch unser Leben, bestaunen
die Welt und geben jedem Ding auf dieser Welt einen Namen, damit wir es
besser verstehen können.
Doch all diese Namen, unseren mit eingeschlossen,
sind nur Betitelungen und Überlieferungen die mit der Wirklichkeit
nichts gemein haben. Denn das Ding mit dem Namen ist "bestenfalls" ein
Ding,
aber nicht der Name.
Alles was wir wissen über diese Welt,
wissen wir nur vom Hörensagen, es wurde uns erzählt.
Und da diese Welt anscheinend so vielfältig
und verwirrend ist, haben wir das niemals in Frage gestellt. Warum auch
? Es scheint ja wunderbar zu funktionieren, wir kommen mit dem was wir
über die Welt wissen prima zurecht, - und mogeln uns so durch das
Leben.
Betrachten wir einmal das Heiligste in unserer
westlichen Welt. Das Wissen. Wir verehren unsere Wissenschaftler wie Götter.
Nur sehr selten bezweifeln wir deren Hypothesen.
Sicherlich, es steht ganz ausser Frage, dass
sie einen entscheidenden Schritt dazu beigetragen haben uns von der steinzeitlichen
Höhle zu befreien. Und mittlerweile überschlagen sich die Forschungen
und Ergebnisse, so dass wir täglich mit neuen Informationen bombardiert
werden. Aber wir merken auch, dass nicht alles stimmt und vieles nur Spekulationen
sind.
Wissen, welches gestern noch als richtig und
fundiert galt, ist heute überholt und ruft nur noch ein mitleidiges
Lächeln hervor. Erinnern wir uns:
Zuerst waren Adam und Eva die ersten Menschen
und die Erde der Mittelpunkt des Universums.
Und vor noch nicht allzu langer Zeit mussten
wir wieder einmal unser Wissen über das Universum revidieren und Darwin
erzählte uns von der Evolutionstheorie, wonach der Mensch vom Affen
abstammt. Und heute "wissen" wir, dass das Atom nicht der letzte Stoff
ist aus dem unsere Träume entspringen. Die Quantenphysik lässt
grüssen. Und was werden wir morgen entdecken ?
So gesehen beruht unser Wissen auch nur auf
Glauben, denn zum einen haben wir persönlich es nicht nachgeprüft,
sondern uns auf die Aussagen der Wissenschaft verlassen, und zum anderen
wissen wir auch, dass die Wissenschaft nicht immer richtig liegt und morgen
schon ist das Wissen von heute finsterer Aberglaube.
Wenn wir uns einmal die Zeit nehmen und erforschen
würden was wir wirklich über uns wissen, so würden wir feststellen,
wir persönlich wissen nur das über uns, was die Welt da draussen
uns mitgeteilt hat. Wie ich schon sagte, mit unserem Namen hat alles angefangen,
auch der ist nicht von uns. Unser Wissen ist nur geborgt, es ist uns erzählt
worden. Moral und Ethik, auch das haben wir übernommen von anderen
Menschen.
Die Religion, unser Glaube, auch das ist nur
ein Abklatsch von einer Gesellschaft in der wir leben. Und wenn wir die
Schalen unserer Lebenszwiebel weiter entfernen, was bleibt dann noch übrig
? Was wissen wir wirklich über uns selbst ? Ist es überhaupt
möglich etwas über uns zu wissen, ohne Informationen von aussen
?
Was bleibt übrig, wenn wir auf den gesellschaftlichen
Resonanzspiegel verzichten ?
Je mehr wir den äusseren Putz unserer
Persönlichkeit entblättern, umso weniger finden wir vor. Und
genau das müssen wir nur tun, wenn wir wissen wollen, wer oder was
wir sind.
Wir müssen zuerst unser Lametta, unsere
Orden abstreifen und ablegen, um zu sehen was übrig bleibt. Und das
kann ganz schön verwirrend und schmerzlich sein, da wir uns über
Jahre hinweg mit so vielem identifiziert haben und wirklich sicher waren,
dass das genau das ist, was uns aus macht. Aber alles was wir von
aussen bekommen und angenommen haben, können wir auch wieder ablegen
oder eintauschen gegen etwas anderes was wir gerne sein möchten.
Heute ein Katholik, morgen ein Moslem. Heute
Bäcker, morgen Versicherungsvertreter.
Heute ein Gewinner und morgen bettelarm…
Wir verändern uns täglich und schmücken
uns mit fremden Edelsteinen.
Wir tauschen die Rollen, wir tauschen unsere
Wertvorstellungen, wir tauschen unsere Persönlichkeiten.
Also kann das, was wir zu sein glauben, nicht
das sein, was wir sind. Denn das was wir glauben zu sein unterliegt dem
ständigen Wandel und hat keinen Bestand.
Was bleibt übrig, wenn wir den Schmuck
ablegen ? Eine Persönlichkeit, ein Ich kann es nicht sein, denn auch
das verändert sich und ist beliebig austauschbar.
Alles was wir sagen können ist, wir existieren.
Ich lebe, ich bin da, ich bin.
Aber auch diese Zwiebelschale müssen
wir abstreifen, denn wo war dieses ICH vor unserer Geburt ? Und wo
bleibt dieses zusammengeflickte ICH wenn wir sterben ?
Wir können nun Trost suchen in den Religionen,
die Bibel, den Koran, die Thora, die Veden, oder sonst was lesen. Dort
werden wir vielleicht Trost finden, aber auch das ist nur was uns von Aussen
zugetragen wird. Denn diese Bücher sind von Menschen geschrieben worden,
die auch nur Trost suchten und nach dem Sinn des Lebens gefragt haben.
Wir selbst haben es nicht herausgefunden und auch nicht hinterfragt.
Sicherlich spenden alle Religionen Trost und beinhalten einen Leitfaden
für ein tadelloses Leben. Und dennoch sind diese Religionen untereinander
verfeindet. Sie werden unterschiedlich ausgelegt und kaum ein Mensch lebt
danach. Hast Du Dich schon mal gefragt warum die grossen Propheten nie
selbst geschrieben haben, sondern es waren meistens andere Menschen, oft
Jahrzehnte später.
Also müssen wir auch diese Zwiebelschale
entfernen und uns selbst auf den Weg machen.
Alles was wir in uns selbst und da draussen
beobachten können, kann nicht wahr sein, denn zum einen ist es vergänglich
und zum anderen, was wir in uns selbst beobachten können, kann nicht
zu uns gehören, oder können wir selbst sein, denn sonst könnten
wir es ja nicht beobachten und begutachten.
Und wieder stellt sich die Frage, was bleibt
noch übrig ?
Wie schon gesagt, das wissen wir erst, wenn
wir jedes Etikett abgelegt haben.
Wenn wir das Falsche abstreifen, bleibt dann
die Wahrheit übrig ?
Das wirst Du schon selber herausfinden müssen,
denn wenn Du wieder auf das allgemeine Wissen zurückgreifst, oder
Du Dich auf einen Priester oder Guru verlässt, so wirst Du nur eine
neue Zwiebelschale vorfinden, die Du irgendwann wieder abstreifen musst.
Natürlich ist es einfacher irgendeinem
Dogma hinterher zu eifern und sich irgendeiner beruhigenden Gehirnwäsche
zu unterziehen. Aber es wird immer ein letzter Zweifel übrig bleiben,
weil Du selbst es nie wirklich erforscht und erfahren hast.
Verlasse Dich nicht nur auf Informationen von
aussen, denn das heisst auch nur, ich glaube zu wissen. Begebe Dich selbst
auf die Reise und forsche, was bleibt übrig, wenn die letzte Zwiebelschale
abgestreift wurde ?!
Der Horizont ist nur eine imaginäre Linie,
die zurückweicht, wenn man sich ihr nähert…
***
Licht und
Liebe
niceeasy
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