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* A S
T R A L W E L T Newsletter Mai
2000
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Die Illusion
des Seins
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Wie schwer
ist das Loslassen
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Fehler
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Die Illusion des Seins
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Jeder Mensch soll und muss sein Leben so gestalten,
wie sie/er es für richtig befindet. Aber ebenso wichtig ist es sein
Ego nicht allzusehr in den Vordergrund zu stellen.
Doch wie passt das zusammen ? Auf der einen
Seite die uneingeschränkte Freiheit des Lebens und auf der anderen
Seite sollte man sich doch unter Kontrolle haben.
Aber das Eine schliesst das Andere nicht unbedingt
aus.
Aufgrund "des sich selbst schmecken wollens",
hat sich Deine jetzige bewusste Identität gebildet. Dieses Bewusstsein,
Dein Ego, ist so stark ausgeprägt, dass es seinen Ursprung, die wahre
Identität verleugnet, ansonsten würde sich Dein Ego auflösen
und wäre nicht existent.
Du hast Dich selbst erschaffen, soll nur heissen,
Du hast ein/Dein Ego erschaffen, Dein Bewusstsein und somit Deinen unendlichen
Lebenszyklus in Gang gesetzt.
Im vorletzten Newsletter schrieb ich darüber,
dass alles aus dem Nichts hervorgegangen ist, da das Nichts absolut neutral
ist und keiner Wertung unterliegt. Dennoch ist das Nichts vorhanden, ansonsten
wäre auch keine eindeutige Definition möglich.
Und genau aus diesem Nichts bist auch Du hervorgegangen.
Du hast Dein Leben selbst inszeniert und hast dafür alle Freiheiten
und Möglichkeiten erhalten.
Man könnte auch sagen, weil Dir dieses
Nichts zu wenig war, hast Du Dich selbst daraus erschaffen und damit
Dein Schicksal hervorgerufen.
Nun bleiben Dir zwei Möglichkeiten:
1) Du fügst Dich Deinem selbstauferlegten
Schicksal und lebst Deine Leben aus, so lange, bis Du zufrieden oder "gesättigt"
bist.
2) Oder Du erkennst, dass das Leben, welches
Du Dir erschaffen hast, nur eine Illusion ist und versuchst zum Ursprung
zurückzukehren.
Beide Varianten führen auf jedenfall zum
Ziel, zurück zum Ursprung. Die erste Version dauert nur ein "bisschen"
länger.
Solange Dein Bewusstsein, Dein Ego sich profilieren
will/muss, solange wirst Du auch die Gelegenheit dazu bekommen und wenn
es noch unzählige Inkarnationen dauert.
Alles ist nur ein Spiel und die Spielregeln
und die Spieldauer bestimmst Du. Irgendwann, wenn Du Deiner Meinung nach
alles ausgekostet hast, wirst Du die Illusion Deines Seins erkennen.
Wieso Illusion ?!
Du existierst doch ! Richtig, in Deiner Vorstellung,
weil Du es so willst. Und sicherlich ist Dir schon mal aufgefallen, dass
sich alles in Deinem Leben wiederholt. Immer und immer wieder. Du erlebst
jede Situation, jedes Ergeignis so oft, bis Du genug davon hast, bis es
sich totläuft.
Unglaublich ?!
Dann betrachte einfach mal die Geschichte
der Menschheit. Alles ist nur eine Wiederholung, alles ist schon
mal da gewesen. Krieg und Frieden, Hass und Liebe, Armut und Reichtum,
Unglück und Glück... Aber dennoch hat all das nie zur absoluten
Befriedigung, zum Frieden geführt. Ständig wurden die unterschiedlichsten
Geschichten gelebt und dennoch haben sie sich immer wieder wiederholt.
Nun könnte man zur Schlussfolgerung kommen,
wenn das Leben nur eine Illusion ist, also eigentlich überflüssig,
dann kann man es doch vorzeitig beenden. Selbstmord, oder am besten gleich
die ganze Menschheit ausrotten. So einfach ist es nun auch wieder nicht,
denn Selbstmord, oder Ritualmord ist auch nur ein übersteigertes Ego,
das nach Frieden und Glückseligkeit schreit, auf Kosten von Selbstverantwortung.
Das Leben ist notwendig, weil Du es geschaffen
hast, damit Du Dich selbst erfahren kannst. Du musst es "erfahren", spüren,
dass es nur eine Illusion ist. Du musst aus freien Stücken zu dieser
Erkenntnis kommen und es als gut befinden. Das Nichts, aus dem Du Dich
erschaffen hast, Du kannst nur dorthin zurück, wenn auch Du Deine
absolute Neutralität, frei von Wertung, wiedererlangt hast.
Sicherlich ein Paradoxon.
Du hast Dich erschaffen, obwohl es nicht nötig
gewesen wäre. Und jetzt, da Du nunmal da bist, wirst Du irgendwann
erkennen, dass Du Deine ganzen Leben lang eigentlich nichts anderes wolltest,
als dorthin zurück zu kehren, wo Du her gekommen bist.
Aber Du weisst ja, dieses Paradoxon kannst
nur Du selbst auflösen, indem Du lernst loszulassen.
Oder anders ausgedrückt, erst wenn Du
Deine Aktionen und Projektionen soweit "reduziert" hast, dass sie keinerlei
Verknüpfungen von Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft mehr verursachen,
Du also in Dir selber ruhst und damit den Zustand des Nichts erreichst,
wird sich Deine selbsterschaffene Illusion auflösen.
Wie schwer ist das Loslassen
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Auf seiner langen Wanderung nach Norden wollte
Mahananda den Himalaja überqueren. Manche Felswand hatte er zu bezwingen,
was er als notwendige Prüfung betrachtete. Nie verliess ihn der gute
Mut, freute er sich doch auf die Einweihungen, die ihm bedeutende tantrische
Meister jenseits der Berge gewähren würden. Doch am zweiten Tag
der dritten Woche der Reise hing er beim Abstieg plötzlich nur noch
an einem winzigen Felsvorsprung. Seine Füsse fanden keinen Halt mehr,
und er spürte, wie ihn seine Kräfte verliessen. Ohne rasche Hilfe
wäre er verloren. "Hört mich jemand?" rief er verzagt. Selbstverständlich",klang
eine reine Stimme von oben. Auf einer Wolke sass die strahlende Lichtgestalt
seines Schutzpatrons Manjusri. "Was soll ich nur machen ?"fragte
Mahananda. Manjusri sprach:"Rufe frohen Herzens den Namen des Buddha Amitabha
an und lass los." Mahananda schloss die Augen und flüsterte:"Hört
mich noch jemand ?"
(Von Georges Sargnagl
/ Die Abenteuer des Heiligen Mahananda)
Man stolpert selten über seine Fehler,
aber oft darüber, was andere daraus machen.
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Licht und
Liebe
niceeasy
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