73.000 US.-Blogs wurden abgeschaltet

Das Vorgehen an sich ist schon ein Skandal, aber noch verwirrender sind die Zeiträume. Am 09.Juli 2010 wurde der kanadische Blogdienst Blogetery.com vom Netz genommen.  Auf Anfragen des FBIs schaltete der amerikanische Hoster Burst.net vorsorglich den Blogdienst und damit 73.000 Blogs komplett ab.

Erst am 12. Juli wurde dieses vom Blogetery-Chef Alexander Yusupov bemerkt. Am 14. Juli gibt er verschiedene Erklärungen in diesem Forum ab. Weitere 5 Tage vergingen als erste amerikanische Blogger und die Medien darüber berichteten und noch immer ist der Blogdienst vom Netz.

Na ja-, es wird spekuliert darüber, dass in den Blogs auch „illegale“ Links ausgetauscht wurden bis hin zu Al Qaeda Verbindungen und der Zeitschrift Inspire. Ja, es ist langsam ermüdend, dass für alles  immer wieder eine fiktive Terrorgruppe als Strohpuppe herhalten muss. Yusupov bestreitet auch vehement, dass illegale Inhalte der Grund waren und will gerichtliche Schritte einleiten.

Fassen wir mal zusammen: In dem angeblich demokratischsten Land der Welt werden über Nacht ohne genaue Angaben von Gründen 73.000 Blogs abgeschaltet, ohne richterliche Verfügung, oder dass der Betreiber der Blogs davon in Kenntnis gesetzt wird. Und es existieren angeblich auch keine Backups! Das hätten die Chinesen nicht besser machen können!

Nun, was in Amerika möglich ist, ist auf der ganzen Welt möglich. Und so bleibt jedem Blogger nur zu raten, keine öffentlichen Blogdienste zu nutzen und regelmässige Datensicherungen. Denn die nächste Zensur lauert schon um die Ecke. Und es sind meistens die Staaten, die sich das Pseudonym Demokratie auf die Fahnen geschrieben habe…

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1 Comment

  1. Der DE Anwaltverein (DAV) mit Sitz in der Hauptstadt Berlin hat zur aktuellen Terrorbedrohungslage in der BRD eine Mitteilung veröffentlicht. Darin vertritt der Verband die juristische Auffassung, dass aktuelle Überlegungen der Regierung weitere, und durch die derzeitige Terrorlage in Deutschland schärfere Informations- und Kommunikationsgesetze in Erwägung zu ziehen, der Situation mit Überreaktion begegne und demzufolge unangemessen sei.

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