Der Größenwahn einer lahmen Ente – Obamas Rede zum Syrienkonflikt

Barack Obamas Rede an die Nation für einen Syrieneinsatz war nicht nur blamabel sondern auch eine schallende Ohrfeige an die Nation und den Rest der Weltbevölkerung, die vielleicht zugehört hat. Natürlich begann Obama seine Rede mit Assads schrecklichen Giftgaseinsätzen gegen die eigene Bevölkerung, bei denen auch unzählige Kinder und Frauen umgekommen seien. Aber nicht nur das, er schmückte es aus mit, „Menschen mit Schaum vor dem Mund, die nach Luft schnappten“, oder „der Vater der sein totes Kind umklammert…“.

Am 21. August wurde der Sinn der gemeinsamen Menschlichkeit mit Füssen getreten.

Natürlich sind solche Szenen grausam, aber dennoch blieb der Präsident die Beweise schuldig, ob Assad, oder die Rebellen selbst das Gas eingesetzt haben. Er berief sich auf zahlreiche Videos, die mit Smartphones aufgenommen wurden. Doch die Videos zeigen „nur“ die Opfer, es gibt aber zahlreiche Videos, die Rebellen mit Kampfgaseinsätzen zeigen.

Und wie glaubwürdig sind diese Schilderungen, von einem Präsidenten, der selbst Blut an den Fingern kleben hat. Wieviele Kinder und Frauen sind im Irak, Afghanistan und Libyen vergewaltigt und ermordet worden, Mr. President? Und wieviele unschuldige Menschen mussten durch ihre Drohnen sterben? Jahrelang hat Amerika es vorgemacht, wie der Sinn der gemeinsamen Menschlichkeit mit Füssen getreten wurde.

Aber es kam noch zynischer, als er davon sprach, dass seit 1927 Chemiewaffen geächtet wären, weil amerikanische Soldaten im ersten Weltkrieg durch Kampfgas starben und natürlich kam der Hieb nach Deutschland, da die Nazis mit Gas fast ein ganzes Volk ausgerottet hatten. Er verschwieg jedoch, dass heute noch vietnamesische Kinder missgebildet zur Welt kommen, weil Amerikaner es waren, die Agent Orange kilometerweit über das Land abwarfen. Er vergaß auch zu erwähnen, dass die USA tausende von Frauen und Kinder durch zwei Atombomben töteten, von den Nachwirkungen bis heute ganz zu schweigen. Schweigen auch darüber, wie über 1000 Atombombentests Völker entwurzelten und tonnenweise Plutonium in die Atmosphäre verteilten, auf das Millionen Menschen auf Jahrhunderte weiterhin erkranken. Aber wie sagte Obama so schönin seiner Rede:

Wenn Diktatoren Grausamkeiten begehen, dann sind sie drauf angewiesen, dass die Welt wegschaut.

Die westliche Welt hat nicht nur Jahrzehnte lang weggeschaut, sie hat sogar mitgemacht und dieses barbarische, amerikanische Treiben unterstützt. Nachdem Obama genug auf die Tränendrüsen seiner Landsleute gedrückt hatte, kam die nationale Sicherheit zur Sprache.

Wenn wir nicht handeln, dann wird das Assadregime nicht aufhören chemische Kampfstoffe einzusetzen und andere Tyrannen würden ebenfalls Chemiewaffen einsetzen, auch gegen unsere eigenen Soldaten. Wenn die Kämpfe eskalieren, dann besteht auch eine Gefahr für die Türkei, Jordanien und Israel. Zudem würde es schwieriger sein ein Verbot von anderen Massenvernichtungswaffen durchzusetzen.

Nur zur Erinnerung, trotz einer weltweiten Ächtung von Chemiewaffen, besitzen die USA, Russland und China immer noch welche. Israel besitzt zudem illegal Atomwaffen. Und was spricht dagegen, wenn die USA mit gutem Beispiel ihre eigenen Waffen vernichten und auf Angriffskriege verzichten würden? Al Qaeda ist ein Dämon, den die USA selbst ins Leben gerufen haben!

Weshalb Obama die Unterstützung des Kongresses einfordert, begründet er mit seinem demokratischen Verständnis, “da es besser sei, einig und geschlossen gegen Syrien vorzugehen, obwohl er als Oberbefehlshaber sich darüber hinwegsetzen könnte.” Dass Obamas Demokratieverständnis nichts damit zu tun hat, beweist alleine schon die Tatsache, dass Zweidrittel der amerikanischen Bevölkerung gegen einen Krieg mit Syrien ist. Dennoch versucht er den Kongress, der auch überwiegend dagegen ist, auf seine Seite zu ziehen. Zumindest seinem Volk gegenüber lässt er den Oberbefehlshaber noch ganz schön raushängen.

Aber natürlich hat Obama nicht vor einen neuen Krieg zu beginnen, denn “sein Volk hat einfach die Schnauze voll von einem weiteren Krieg”. Stattdessen spricht Obama lieber von einem gezielten Einsatz von ein paar Tagen, ohne Bodentruppen. Als wenn das den Bürgerkrieg in Syrien beenden würde, darum geht es doch, oder? Oder geht es nur um die Eindämmung chemischer Kampfstoffe? Niemand weiss wo und wieviel davon existieren, wie ist es dann möglich, dass gezielte Raketen diese aufspüren können? Und wer garantiert, dass der Krieg nicht eskaliert, oder bei einem Treffer diese Kampfstoffe freigesetzt werden?

Wunderbar auch der rhetorische Versprecher, “dass die Angst vor Vergeltung unbegründet sei, da Assad an Eskalation nicht interessiert sei und Israel sich selbst verteidigen könne, —- weil es die unerschütterliche Unterstützung der USA geniesse.” Zum Schluss noch die lächerliche Revidierung, Amerika würde sich nicht als Weltpolizist aufspielen, —-

„aber wenn wir mit bescheidenem Einsatz verhindern können, dass Kinder Giftgasangriffen ausgesetzt werden, wenn wir dafür Sorge tragen, dass unsere eigenen Kinder in Sicherheit leben können, dann müssen wir handeln, das macht ja den Unterschied aus, das macht uns ja so aussergewöhnlich, uns Amerikaner, das tun wir mit einer Demut aber auch grosser Entschlossenheit. Schliesslich seien die USA seit Jahrzehnten der Anker der weltweiten Stabilität.”

Nun, wieviele Anker Amerika in den letzten Jahren so ausgeworfen und somit mehr als einmal die weltweite Stabilität gefährdet hat, das kann man dann in Demut hier nachlesen. Fraglich ist allerdings, ob irgendein Präsident an die Sicherheit der Kinder gedacht hat, die dabei so zahlreich zu Tode kamen. Weder ein militärischer Einsatz seitens der USA, noch die Vernichtung der Chemiewaffen durch Russland, werden diesen Bürgerkrieg beenden. Das wird Syrien ganz allein bewältigen müssen, wenn die Zeit gekommen ist, auch wenn es noch tausende von Tote geben wird, so traurig das auch sein mag.

Die rote Linie, die hat Amerika in der Vergangenheit dutzende Male überschritten und zuletzt weggeguckt haben die Vereinten Nationen, als Israel 2009 Phosphorbomben über die Wohnviertel in Gaza abwarf. Im Angesicht dieser Tatsachen war die Rede vor dem amerikanischen Volk nicht nur verlogen, sondern eine schallende Ohrfeige für alle Menschenrechtler, Whistleblower und auch an Zynismus kaum zu überbieten.

12.09.2013 UPDATE: Russischer Diplomat: Uno liegen Beweise für Giftgas-Einsatz durch syrische Opposition vor

 

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