Milch macht alte Männer dümmer

Ja, da wollte er mal was ökologisch Sinnvolles tun, um dem grünen Image gerecht zu werden, aber zum Schluss blieb nicht mehr, als ein Melkeimer voll Peinlichkeiten.

Ströbele siegt gegen “Milchschwindler”, titelte die deutsche Hofpresse und Hans Christian trällerte passend zum Ochsenorchester:

„Ich dachte, die Milch kommt aus der Region, wäre dadurch ökologisch sinnvoller.“

Was war geschehen? Ein Milchproduzent aus Heilbronn verkauft Milch von Kühen aus dem Rheinland und deklariert seine Produkte mit Mark Brandenburg. Dagegen beschwerte sich Ströbele und der Verbraucherschutzbund klagte vor dem Oberlandesgericht Stuttgart wegen Etikettenschwindel und bekam Recht.

So weit so gut, doch was ich nicht verstehe, ökologisch noch sinnvoller wäre doch Biomilch, wenn nicht sogar der totale Verzicht auf Milchprodukte, oder? Gerade als alter Grüner müsste man doch wissen, dass Industriemilch aus der Massentierhaltung besonders schädlich für Tier und Umwelt ist!?

Kühe sind keine Milchmaschinen, sondern emfpfindsame Lebewesen! Sie produzieren nur Milch, wenn es notwendig ist, genau wie wir Menschen, als Nahrung für ihre Neugeborenen. Doch Kälber in modernen Milchbetrieben werden ihren Müttern bereits einen Tag nach der Geburt entrissen. Sie werden mit Milchersatz gefüttert, damit die Milch ihrer Mütter zum Verzehr für uns Menschen verkauft werden kann. Dafür müssen weibliche Kühe künstlich befruchtet werden, um 10 Monate lang Milch geben zu können, danach werden sie erneut befruchtet. Viele Kühe verbringen so sieben oder acht Jahre ihres Lebens auf Beton- und Spaltböden, wobei in Deutschland die Anbindehaltung noch sehr verbreitet ist. Normalerweise wird eine Kuh 20 Jahre alt, doch durch Stress, der unnatürlich hohen Milchmengen beim Melken erkranken viele Tiere an Lahmheit, Fertilitätsprobleme und Eutererkrankungen. Meist ist nach fünf bis sechs Jahren Schluss, aber anstatt, dass die Tiere ihren Lebensabend zum Dank nun auf einer Weide geniessen dürfen, führt der Weg nur zum Schafott.

Häufigste Krankheit in der Fabrikhaltung sind Eutererkrankungen durch die Melkmaschinen. Aber anstatt weniger zu melken, oder schonender, werden den Tieren nur Antibiotika verabreicht. Mittlerweile wird auch wieder mit toten und zermahlenen Fischen gefüttert, was nach dem Ausbruch von BSE lange Zeit untersagt war. Zusammen mit dem Industriefutter, meist gentechnisch veränderte Mais, kann man sich ausmalen, dass Massenmilch nicht wirklich gesund sein kann. Oder, Herr Ströbele?

Das belegen jetzt auch neueste Studien der WHO und der Harvard University. Demnach ist Milch gar nicht so gesund und als Eiweiss- und Kalziumlieferant eigentlich untauglich, gegenüber Gemüse, Nüssen und Hülsenfrüchte, da die wichtigsten Vitamine und Nährstoffe durch die Pasteurisierung zunichte gemacht werden. Schlimmer noch, Industriemilch wird verantwortlich für Brust- und Prostatakrebs gemacht, ebenso für Darm- Haut- und Atemwegserkrankungen.

Wie dem auch sei, außer dem Menschen (und den sogenannten „Haustieren“, die vom Menschen ernährt werden), trinkt keine andere Spezies nach dem Säuglingsalter Muttermilch oder die artfremde Milch einer anderen Spezies. Kuhmilch ist den Ernährungsbedürfnissen von Kälbern angepasst, die vier Mägen haben und innerhalb von Monaten Hunderte von Pfund zunehmen. Laut der „American Gastroenterological Association“ ist Kuhmilch die Hauptursache für Nahrungsmittelallergien unter Säuglingen und Kindern.

Natürlich will das die Nahrungsmittelindustrie nicht wahrhaben und verarscht die Menschen mit dummen Werbebotschaften. Klar, allein in Deutschland wurden 2011 rund 30.000.000 Liter Milch produziert, EU-weit 140 Millionen Liter, mit immer weniger Kühen. Normalerweise produziert eine Kuh 8Liter Milch am Tag für ihr Kälbchen, dank Chemie,Turbomast und Überzüchtung, liefert eine Fabrikkuh im Schnitt 80 Liter pro Tag! Ein gigantisches Geschäft, wobei die Milchprodukte, wie Käse, Joghurt usw. noch nicht mitgerechnet wurden.

Dass bei solchen Umsätzen die Tiere nicht mehr artgerecht gehalten werden, steht völlig ausser Frage. Und solange der Verbraucher, also wir, uns zufrieden geben mit Märchen a la Hans Christian Ströbele (Der Milchschwindler), äh Andersen (Dänen lügen nicht 😉 ), wird sich nichts ändern, denn wir sind es, die den Konzernen die Profite erwirtschaften. Nicht zuletzt durch unseren unbändigen Konsum, sondern auch durch unsere Arbeitskraft als billige Tagelöhner von Zeitarbeitsfirmen.

Schon lange erwiesen ist, dass der Mensch kein Fleisch für seine Ernährung braucht. Mittlerweile werden auch die wissenschaftlichen Stimmen lauter, dass wir auch keine tierischen Produkte benötigen. Aber um diese umweltzerstörenden, grausamen Massentierhaltungen zu stoppen, müssen wir Verbraucher unser Konsumverhalten verändern, die Industrie wird es erst tun, wenn sie ihre Produkte nicht mehr verkaufen können.

Um Milch und Fleisch für sich zu gewinnen, wendet der Mensch die immergleiche Methode an: Schwängern, Melken, Mästen, Schlachten – permanent!

Weitere Infos und Quellen:

Die Kalzium-Lüge

Milch ist ungesund

Ströbele geht baden

Frische Gene aus den Alpen

Leben in Intensivtierhaltung

Ströbele siegt gegen Milchschwindler

 

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