Indische Versuchskaninchen für deutsche Pharmakonzerne

Manchmal möchte man gar nicht glauben, was man so zu sehen und zu hören bekommt, aber der Karren lässt sich anscheinend noch ein bisschen weiter in den Dreck ziehen, obwohl er schon längst festsitzt. Pharmaka sind ein lukratives Geschäft mit Gewinnmargen weit über tausend Prozent. 1 Pille, 650mg, mit dem Wirkstoff Acetylsalicisäure kostet in den USA gerade mal 9 US-Cent. 20 Stück, a 500mg, in Deutschland über 5 Euro. Dieser Wirkstoff befindet sich u.a. in Aspirin. Aber als wenn diese Unverschämtheit noch nicht genug wäre kennt die menschenverachtende Ausbeutung der Pharmaindustrie keine Grenzen.

Medikamente müssen getestet werden, bevor sie auf den Markt kommen und am zuverlässigsten testet man sie am Menschen selbst. Nur sind die Auflagen und Kosten in den westlichen Industrieländern anscheinend zu hoch, doch die Globalisierung macht es möglich und so schaut man sich einfach mal in Indien um. Aber nicht nur Indien, die großen Pharma-Firmen betreiben seit Jahren ihre Testreihen auch in Entwicklungsländern wie Bangladesch, China und Afrika. Für viele Menschen in den Entwicklungsländern sind diese Versuchsreihen die einzige Chance, überhaupt an medizinische Versorgung zu kommen.

Dass diese Versuche dort um ein vielfaches billiger sind und die Auflagen erheblich geringer, sei nur am Rande erwähnt. Viel schlimmer jedoch ist, dass die Menschen es nicht wissen, wenn sie als Versuchskaninchen missbraucht werden. Als wenn das noch nicht schlimm genug wäre, hat die indische Regierung die gesetzlichen Regelungen gelockert, die es den großen ausländischen Pharma-Unternehmen noch einfacher machen, solche nur wenig kontrollierten Testreihen durchzuführen.

Aber was soll man sich noch aufregen, wenn selbst die European Medicines Agency sich nicht dafür interessiert und illegal getestete Medikamente dennoch zulässt und sich auf die indische Ethic Commission verlässt, die aber selbst in einem Interview zugibt: “Die Richtlinien sagen, es muss ein Ethikkomitee geben, also gibt es eins.“ Dabei gibt es weder Kontrollen noch Ärzte in diesem Komitee.

Die Menschen an denen die Versuche durchgeführt werden, werden nicht aufgeklärt, noch bekommen sie irgendwelche Kopien von Verträgen, die sie unterschreiben müssen, damit sich die Konzerne schadlos halten. Die meisten sind Analphabeten und sind nicht versichert. Deshalb gehen sie in die kostenfreien, staatlichen Krankenhäuser, wo ein Arzt für die Versuche bis zu 3000,- Euro von den Pharmakonzernen bekommt. In Indien entspricht das einem Jahresgehalt. Dass dabei notwendige Untersuchungen auf der Strecke bleiben und falsche Medikamente verabreicht werden ist vorprogrammiert. Natürlich bekommen die Probanden keinen Cent zu sehen, sie können froh sein, wenn sie an dem Zeugs nicht krepieren.

Die nachfolgende Dokumentation ist ein Paradebeispiel für westliche Dekadenz. Medikamente lindern nur die Symptome, sie heilen nicht wirklich, weil Ärzte nicht mehr nach den wahren Ursachen forschen, sondern sich lieber von der Pharmalobby bezahlen lassen. Aber keine Angst, wenn Krankheiten und Medikamente uns nicht dahinraffen, so doch letztendlich unsere Raffgier, denn der Kapitalismus macht vor niemandem Halt, nicht einmal vor sich selbst…






Weitere Infos und Quellen:

Pharma-Sklaven / WDR Die Story

 

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