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In einer Demokratie, so sollte man meinen, hat der Bürger das letzte Wort. Das stimmt heute nur noch insofern, dass der Bürger sich nur noch lauthals auf der Strasse Gehör verschaffen kann und dabei in Kauf nehmen muss, von dem Staat, in dem er lebt, niedergeknüppelt zu werden und das alles, weil seine letzte Stimme absichtlich überhört wurde und wird, um auf das Unrecht in seinem Staate aufmerksam zu machen.
Wer nun glaubt, dass die Politik die letzte herrschende Klasse in unserem maroden, vom Zerfall bedrohten System ist, sozusagen das Zünglein an der Waage, hat weit gefehlt, denn Politik wird schon seit langem nicht mehr von Politikern, geschweige denn vom Volk aus betrieben.
Interessen-Wirtschaftsverbände, Banken, Ratingagenturen, Lobbyisten sind die wahren Puppenspieler in einer globalen, ungezügelten, gierigen Welt. Sie bestimmen nicht nur den Marktwert, oder entscheiden über das Schicksal tausender Menschen, sondern sie sind mittlerweile so mächtig, dass sie ganze Staaten in den Bankrott treiben.
Sie sind so engmaschig verfilzt mit der Politik, dass ein Unterschied nicht mehr auszumachen ist. Nicht das Volk entscheidet mehr darüber, ob ein Staat seine bisher geführte Politik fortsetzen darf, sondern Ratingagenturen. Und niemanden scheint es sonderlich zu stören, oder aufzufallen. Alle schauen wie hypnotisiert in Richtung Finanztürme und fiebern dem weissen oder schwarzen Rauch entgegen . Und das ist dann Gesetz und entscheidet über Millionen von Menschenleben.
Der Wert eines Landes und seiner Menschen wird primär an den Börsen gehandelt und entscheidet über Top oder Flop. Die ganze Kultur und Geschichte eines Landes ist nicht mehr als eine Ware deren Wert an den Börsen ausgekungelt wird. Es zählt nur noch der Profit, der Profit und nochmal der Profit, und alles und jeder hat sich dem zu unterwerfen.
Der Rubel muss rollen, aber die Gefahr kommt längst nicht mehr aus dem Osten, sondern schon lange aus dem Westen. Wir erinnern uns an die Finanzkrise 2008.
Aber die Gier der Konzerne und Globalplayer ist ja bekanntlich unersättlich. ACTA, SOPA, PIPA heissen die neuen kryptischen Schlagworte, die wohl deshalb so geheimnissvoll klingen, damit sie auch ja keiner entschlüsselt. Doch das Rätsel ist ziemlich einfach zu lösen. Weltweite Abkommen mit Konzernen und Industrieländern werden in Zukunft darüber entscheiden, ob und wie der Bürger das letzte, freie Kommunikationsnetz nutzen darf, das Internet.
Das ganze läuft dann schön getarnt als Wahrung der Urheberrechte. Nun, wenn man dahinter schaut, werden schnell die wahren Beweggründe ersichtlich, es geht um weitere Profitmaximierungen und Wahrung der eigenen Pfründe. Dass es dabei nicht wirklich um die Interessen der wahren Urheber, also Komponisten, Musiker, Schriftsteller, Dichter und Denker geht dürfte wohl jedem klar sein, der die Machenschaften der sogenannte Rechtevertreter in den letzten Jahren beobachtet hat. Die bisher geführten Gerichtsprozesse und noch laufende Verfahren könnten mit ihren Akten ganze Bibliotheken füllen.
Man muss sich das mal wirklich vor Augen führen, auf was alles diese selbsternannten Rechteinhaber ihrer Finger gelegt haben in den letzten Jahren. Zwangsabgaben auf CD-Rohlinge, USB-Sticks, Cassetten, Kopierer und Drucker. Und nun soll auch noch ein Gesetz für Zwangsabgaben von Wechselplatten Rückwirkend bis 2008 durchgeboxt werden. Selbst Radiostationen und Kindergärten unterwerfen sich dem Diktat der Content-Mafia.
Der Zerfall der wahren Werte ist nicht an den Börsen in dieser Welt zu beobachten, sondern in der Gesellschaft selbst, die dem schnöden Mammon huldigt und hypnotisiert zusieht wie ihre Volksvertreter ganze Staaten in die Schuldenfalle und in den Bankrott treiben. Wir haben keine Wirtschaftskrise, wir haben weltweite Systemkrisen in denen nach und nach die Demokratie dem goldenen Kalb geopfert wird.
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Mitzeichnen gegen ACTA die weltweite Internetzensur
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Tags: acta, avaaz, banken, contentmafia, finanzkrise, internetzensur, kapital, korruption, PIPA, SOPA, systemkrise. zensur, urheberrecht, Urheberrechtsabgabe
