Fukushima – Verstrahlt ohne Ende

Laut Bericht der IAEA (International Atomic Energy Agency) war Japan völlig unvorbereitet als die Reaktorunglücke passierten. Auch mangelnde Übersicht und falsches Management hätten zur Krise beigetragen.

Die Verantwortlichen haben sich nun verpflichtet die Kernkraft- regulierung unabhängig vom Industrie- ministerium (Nisa, Japanische Atom- aufsichtsbehörde) durchzuführen, auch deshalb, weil die anfänglichen Schätzungen in der ersten Woche falsch waren und doppelt so hoch lagen. 770.000 Terabecquerel sind nach der Katastrophe am 11. März 2011 in die Atmosphäre entwichen und nicht 370.000, wie anfänglich behauptet.

Mehr als 80.000 Einwohner sind im Umkreis von 20-30 km evakuiert worden. Fast drei Monate nach der Krise entweicht immer noch Radioaktivität aus dem Daiichi Werk in Fukushima. Yukio Edano, Kabinettschefsekretär im Kabinett Kan, geht davon aus, dass weiter evakuiert werden muss, je nach Wind- und Wetterlage.

In dem Bericht an die IEAE gab die japanische Regierung  zu, dass sie völlig überfordert und unvorbereitet auf die Katastrophe reagiert habe.

„Wir nehmen die Tatsache sehr ernst und werden deshalb unsere Sicherheitsstandards neu überprüfen.“

Der Bericht bestätigt auch, dass es sich bei der Katastrophe um drei Kernschmelzen handelte, die ausser Kontrolle geraten sind, weil durch den Tsunami die Kühlsysteme und Sicherheitssysteme völlig ausgefallen sind. Die Kernschmelze in Reaktor eins hätte schon 10 Stunden früher eingesetzt als angenommen. Die Kernschmelzen in Reaktor zwei hätten nach 80 Stunden und in Reaktor drei nach 79 Stunden begonnen.

Als hauptsächliche Ursache für die Super-Gaus machen die japanischen Betreiber die zu niedrigen Deiche verantwortlich. Die Tsunamiwelle erreichte eine Höhe von 14 Metern, die Deiche waren aber nur 6 Meter hoch.

Fassen wir mal zusammen:

Nach wie vor ist die Lage immer noch ausser Kontrolle. Die Kernschmelzen sind immer noch in Gange und die Reaktoren werden mit Meerwasser gekühlt, welches jetzt wieder abgelassen werden muss. Natürlich besteht keinerlei Gefahr, da es sich nur um 3000 t leicht radioaktives Wasser handelt. 3000 bis 4000 Millisievert pro Stunde entweichen aus Reaktor 1. Aber auch hier, keine Panik, obwohl 100-250 Millisievert pro Jahr die Höchstgrenze ist.

Abschliessend ein Ausszug der GRS (Gesellschaft für Anlagen- und Reaktorsicherheit):

Aufgrund der momentan nur geringfügigen Änderungen der radiologischen Situation außerhalb der Anlage wird seit dem 16.05.2011 kein radiologischer Bericht mehr erstellt. Die Präfektur Fukushima hat Messwerte der ODL von den Städten und Ortschaften Fukushima City, Koriyama, Shirakawa, Wakamatsu, Minami Aizu, Soma, Iwaki, Iitate und Tamura vom 13.05.2011 09:00 Uhr veröffentlicht. Gemessen wurden Werte der ODL zwischen 0,08 μSv/h für Minami Aizu Town (Entfernung 115 km in west-südwestliche Richtung) und 3,24 μSv/h für Iitate Village (Entfernung 40 km in nord-westliche Richtung). Die Messwerte liegen für die letzten Tage insgesamt weiterhin auf einem gleichbleibenden Niveau bzw. zeigen eine leicht fallende Tendenz.

Drei Monate nach der Atomkatastrophe in Fukushima hat Japans Regierung mitgeteilt, die zur Inspektion ruhenden Atomkraftwerke sollen im Juli wieder in Betrieb genommen werden.

Na dann…


Update 12.06.2011

Strontium im Grundwasser um Fukushima

Wie der Betreiber Tepco bekanntgab, wurde nahe der Meerwasseraufnahme des AKW radioaktives Strontium gefunden. Dessen Konzentration liege bis zum 240-Fachen über der erlaubten Höchstgrenze. Nach Angaben der Atomaufsichtsbehörde wurde das gefährliche Element außerdem im Grundwasser bei den beschädigten Reaktoren 1 und 2 des AKW entdeckt.

 

Quellen und weitere Infos:

Fukushima Infoportal

 

Kernschmelze offenbar schlimmer als befürchtet

Japan ‘unprepared’ for Fukushima nuclear disaster

Ist Japan noch zu retten ?

Supergau Japan

 

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