Thomas de Maiziére, die Stimme des Kriegsministers

Wer hätte es vermutet, dass unter all den gesichts- und profillosen Politikern, es den einen gibt, der nun endlich seine wahre Berufung zum Ausdruck bringen kann ? Schon damals sah er den Reichstag brennen, doch niemand wollte es ihm so recht glauben, vielleicht auch deshalb, weil seine äussere Erscheinung eher an einen fast vergessenen Hitparadenmoderator erinnert, als an einen Kriegsminister. Aber die deutsche Geschichte hat ja bereits gezeigt, dass der äussere Schein durchaus trügerisch sein kann und dennoch triumphale Kriege gefeiert werden können, auch wenn es zum Endsieg nicht reichte.

Wie titelte die Welt so treffend: Die de Maizières dienten Hitler, der DDR und der Bundesrepublik. Sie alle prägten deutsche Politik. Ohne Makel ging dies nicht.

Und so liess er, Thomas de Maiziére, denn auch erkennen, wer der wahre Herr im Heer mit all seinen Untertanen ist.

…Das Ziel der Neuausrichtung ist es, unsere Streitkräfte so aufzustellen, zu finanzieren, auszustatten und zu führen, dass wir als Land unsere nationalen Interessen wahren, internationale Verantwortung übernehmen und gemeinsam zu Hause in Deutschland genauso wie mit unseren Partnern in der Welt Sicherheit gestalten…

…Wenn Wohlstand Verantwortung erfordert, dann gilt das auch für die deutsche Sicherheitspolitik…

Oder anders ausgedrückt, die Bundeswehr wird weiterhin verstärkt Kriege im Inn- und Ausland führen. Und wenn es notwendig ist, werden wir gemeinsam mit unseren Verbündeten unseren Wohlstand sichern und selbstverständlich unsere Interessen durchsetzten. Und damit auch keinerlei Missverständnisse aufkommen hier noch mal mit Nachdruck, der Originalton von unserem Kriegsminister:

…Die Sicherheit Deutschlands ist heute nicht mehr geographisch zu begrenzen…

…Unsere Interessen und unser Platz in der Welt werden wesentlich von unserer Rolle als Exportnation und Hochtechnologieland in der Mitte Europas bestimmt. Daraus folgt: Wir haben ein nationales Interesse am Zugang zu Wasser, zu Lande und in der Luft….

Deutsche Sicherheitsinteressen ergeben sich aus unserer Geschichte, der geographischen Lage in der Mitte Europas, den internationalen politischen und wirtschaftlichen Verflechtungen des Landes sowie unserer Ressourcenabhängigkeit als Hochtechnologiestandort und rohstoffarme Exportnation. Sie sind nicht statisch, sondern veränderlich in und mit internationalen Konstellationen und ihren Entwicklungen…

Für diesen Satz musste der damalige Bundespräsident, Horst Köhler, seinen Hut nehmen. Nun, die Zeiten haben sich seitdem weiterhin verschlechtert und wir haben unsere Rohstoffe zum grösstenteil verprasst, wer kann es da schon einem säbelrasselnden Minister verübeln, wenn er den Wohlstand im eigenen Land bis aufs Blut verteidigen und mehren möchte ? – Und das weltweit !

Aber auch die Sicherheit im eigenen Lande sieht er bedroht. Aber das kennen wir ja schon, als er noch Innenminister war:

Die traditionelle Unterscheidung zwischen äußerer Sicherheit und öffentlicher Sicherheit im Inneren verliert angesichts der aktuellen Risiken und Bedrohungen mehr und mehr ihre Trennschärfe.

Na, dann warten wir mal ab, wann die Notstandsgesetze wieder in Kraft treten.

Am Schluss seiner Rede bettelt er noch, wie alle Kriegstreiber, um das Leben der deutschen Töchter und Söhne für Ehr und Vaterland:

…Es ist ein Angebot an junge Frauen und Männer; ein Angebot, unserem Land auf besondere, auf patriotische Weise zu dienen und ein Angebot, das innere Gefüge, die Aufgabenvielfalt und das Besondere unserer Streitkräfte kennen zu lernen…

…Die Bundeswehr reicht der jungen Generation die Hand. Ich bitte die ganze Gesellschaft, diese Hand zu ergreifen…

Das ist an Geschmacklosigkeit nicht mehr zu überbieten und zeigt nur allzu deutlich, dass die alten Scharfmacher und Kriegshetzer noch lange nicht ausgestorben sind. Doch das Widerlichste daran ist, dass diese Menschen immer noch hofiert, glorifiziert und mit Ruhm bekleckert werden – auf der ganzen Welt.

Thomas de Maiziére ist nicht nur Merkels erster Offizier, sondern auch Muttis Liebling. Wer hatte anderes erwartet, von einer Kanzlerin, die öffentlich in frenetischen Jubel ausbricht, wenn der grosse Bruder in einem fremden Land einen Auftragsmord ausführen lässt ?

Ganz gleich wie sie auch heissen mögen und mit gezogener Waffe den Frieden versprechen, ob Rumsfeld, Gates, Panetta, Serdjukow, Morin, Fox, de Maiziére… – sie alle morden weltweit im Namen des Volkes.

Wenn Kriege wirklich Frieden schaffen würden, dann müssten wir seit Jahrhunderten Frieden haben.

Weitere Infos:

Der Oberbefehlshaber

DER IMPERIALISMUS IST ZURÜCK

Bundeswehrreform – Opposition reagiert kritisch

Rede von Bundesverteidigungsminister Thomas de Maizière

Verteidigungspolitische Richtlinien: II. Das strategische Sicherheitsumfeld

 

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  1. […] Rede von Bundesverteidigungsminister Thomas de Maizière, Deutscher Bundestag  18.05.2011 […]

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