Es ist einfach nicht mehr wegzudenken aus unserem Leben, es gilt als eine unserer höchsten Errungenschaften und symbolisiert Freiheit, Unabhängigkeit, Flexibilität, Mobilität und ist natürlich Statussymbol.
Das Automobil.
Das war bis vor wenigen Jahren die Zigarette auch, schade, dass der Marlboromann schon tot ist, sonst könnt’ er was erzählen. Denn damals war rauchen noch gesund und es ging alles wie von selbst. Und heute ? Man stelle sich mal ein Auto mit laufendem Motor in einer gemütlichen Kneipe vor, bei geschlossenen Fenstern. Prost !
Ein normaler Mensch würde unseren derzeitigen Lebensraum als total verrückt bezeichnen! Wir ziehen uns mehr oder weniger freiwillig in abgedichtete Häuser mit Lärmschutzfenstern zurück, um den Außenraum dem Krach, dem Staub und den Abgasen der Autos zu überlassen.
Doch sehr weit hat der zivilisierte Mensch es IQ-mässig noch nicht gebracht, um zu erkennen, dass wir millionenfach mit Autoabgasen unsere Umwelt vergiften. Und alles nur, weil eine riesige Auto- und Öllobby den Verbrennungsmotor auch noch im 21. Jahrhundert vehement gegen jegliche logischen, gesundheitlichen, ökologischen Einwände verteidigt. Schlimmer noch, es wird sogar bestritten, dass es irgendwelche Zusammenhänge zwischen Automobil und Zivilisationskrankheiten gibt.
Yellowcake, gelber Kuchen, oder wie wir in Deutschland sagen würden, das gelbe vom Ei. Gemeint ist Uran, welches zu einem gelben Brei verarbeitet wird. Aus zwei Tonnen abgebautem Erz wird in Uranmühlen ungefähr ein Kilogramm Yellowcake gewonnen. Allerdings sind die Rückstände bei der Gewinnung von Yellowcake (sogenannte Tailings) radioaktiv und müssen daher gesondert beseitigt werden. Aufgrund ihrer großen Menge und der langen Halbwertszeit der verbleibenden Thorium-, Radium- und Uran-Isotope stellen sie auf lange Zeit ein Umweltproblem dar. Insbesondere die Verstrahlung der Grundwasservorkommen ist ein Problem. Denn die so genannten Tailings sind nichts weiter, als riesige Auffangbecken für den verstrahlten Dreck, der übrig bleibt, wenn Millionen Tonnen Erde abgetragen werden, um einige Tonnen Uran zu gewinnen. Zurück bleibt “gelbe Kacke…”
Natürlich sind diese Tailings nicht dicht, geschweige denn, dass sie am Grund versiegelt wären, so dass der radioaktive Schlamm ungehindert im Mutterboden versickert. Weltweit verteilen sich 2352,55 Millionen Tonnen von diesem Dreck über den Globus , zum einen durch die gigantischen Abraumhalden, weil durchschnittlich nur 0,1 % für Uran verwertbar sind, und zum anderen durch die Tailings, die durch die chemischen Veredelungen des Urans entstehen, Yellow Cake. Allein in Deutschland lagern 150 Millionen Tonnen, die das Werk Wismut aus DDR-Zeiten hinterlassen hat. Nach über 20 Jahren Sanierung und 6 Milliarden Euro Kosten sind die Tailings zwar durch die Abraumhalden „zugeschüttet“ worden, aber wie es untendrunter brodelt weiss niemand so genau und schon gar nicht, wann das Grundwasser kontaminiert wird.
Wie weit eine Gesellschaft entwickelt ist, erkennt man daran, wie sie ihre schwächsten Lebewesen behandelt. Und da sieht es, nicht nur in Deutschland, sehr düster aus. Zur Zeit steht der Tierschutz in den Schlachthöfen wieder einmal in den Schlagzeilen. (Tierschutz ? Schlachthof?) Eigentlich nichts neues, denn mit der Industrialisierung und Massentierhaltung werden Tiere zunehmend nur noch als profitbringende Produkte misshandelt. Während früher Tiere in die menschliche Lebensgemeinschaft noch mit einbezogen und respektiert wurden, so hat sich der Mensch in der heutigen Zeit in die Barbarei zurück entwickelt.
Eine kleine Anfrage der Grünen (PDF) ergab, dass bis zu 12,5% der Tiere bei lebendigem Leibe ausgeweidet und geschlachtet werden, weil die Betäubungen nicht ausreichen, oder komplett versagen. Bei 800 Tieren in der Stunde, in nur einem Schlachthof, heisst das, jede Stunde erleiden 100 Tiere einen qualvollen Tod. Oder noch dramatischer, in 5100 deutschen Schlachtbetrieben wurden letztes Jahr 59 Millionen Schweine geschlachtet, davon 737.5000 bei lebendigem Leib. Bei Rindern resümieren die Schlachtbetriebe stolz, seien es nur 9%.
Einige grosse Betriebe rühmen sich damit, dass die Tiere mit CO2 betäubt werden und somit die Fehlerquote bei 3,3% liege. Dabei verschweigen sie, dass bis zu sechs Tiere in einen Paternoster-(lat. Vater unser!)Aufzug getrieben werden, der hinunter in (die Hölle) eine Gasgrube führt, in der die Tiere in den ersten 20 Sekunden einen qualvollen Erstickungskampf erleiden, bevor sie bewusstlos umkippen. Dabei könnte man den Tieren dieses Entsetzen ersparen, indem man sie vorher mit Argon betäubt, was natürlich zeit- und kapitalaufwendiger ist und deshalb nicht eingesetzt wird.
Heute ist es soweit, die Fußball-Europa- meister- schaft beginnt, fast alle sind ausser Rand und Band, drei Wochen Opium für’s Volk. – Äh, war da nicht mal was mit Boykott ? – Nee, ist schon klar, selbst Amnesty International hält da gar nichts mehr von. Es geht hier auch schliesslich nicht um Menschenrechte, wobei ich jetzt nicht von der Oligarchin Julija Wolodymyriwna Tymoschenko spreche, sondern um Profit. Ein Milliardengeschäft, für das Menschenrechte hinten anstehen müssen. Für Adidas, Puma, Coca Cola, Mercedes Benz, Volkswagen, Commerzbank und der vielen mehr ist das Sportjahr 2012 eine Goldgrube, schliesslich gibt’s im Sommer auch noch die Olympischen Spiele in London.
Ach ja, mal so nebenbei, wer erinnert sich noch an den Boykott der Sommerspiele 1980 in Moskau, zu dem US-Präsident Jimmy Carter aufrief und bei dem 64 Staaten mitmachten, weil Russland in Afghanistan einmarschierte ? 😉 So viel zu Menschenrechten in Ost und West…
Aber das ist nur ein kleiner Ausschnitt aus dem Drama, Kapital frisst Lebensraum. Natürlich ist es für uns viel bequemer aus unserem Wohlstandsland heraus darüber zu sinnieren, dass jetzt in dieser Sekunde wieder mehrere Fussballfelder an Regenwald vernichtet werden. Die Schuldigen sind schnell ausgemacht; die Politik, die Industrie und überhaupt sind die armen Bauern in ihrem Land doch selbst schuld.
Zwei Jahre nach der Katastrophe im Golf von Mexico, als 780 Millionen Liter Öl und mehrere Millionen Liter Lösungsmittel Corexit ins Meer flossen, sind die Umweltschäden immer noch verheerend. Aber was noch viel erstaunlicher ist, bis zum heutigen Tag ist noch nicht ein Schuldiger vor Gericht zur Verantwortung gezogen worden, weder BP-Manager, noch Führungspersonal von Transocean, dem Besitzer der Plattform, oder der Baufirma Halliburton, welche die Plattform gebaut hatte. Der Ölgigant BP hat bis heute noch keinen Cent Strafe an die amerikanische Regierung bezahlt. Allerdings für 2011 wies die Firma einen Profit von 26 Milliarden Dollar aus.
Erst Delphinsterben und jetzt Pelikansterben
Die Tierschutzorganisation ORCA geht davon aus, dass das Delphinsterben von den Ölbohrungen im Meer verursacht wird. Fast 3000 Tiere sind vor den Küsten Perus angespült worden. Und seit zwei Tagen werden auch hunderte tote Pelikane gefunden. Es wird Zeit, dass Energieraubritter weltweit dazu verpflichtet werden, 50% ihrer Gewinne in den Umweltschutz zu investieren. Und bei Umweltkatastrophen für alle Schäden und Langzeitschäden ohne Ausflüchte haftbar gemacht werden können.
Öl wird knapp und die Preise explodieren. Ein lohnendes Geschäft also und damit das weiterhin so bleibt, wird gebuddelt und gebohrt, ohne Rücksicht auf Ressourcen und Umwelt.
Seit Jahren wird auch im Osten Deutschlands gebohrt, doch das ist nicht genug, nun sollen auch noch über 13800 Quadratkilometer in der Ostsee dran glauben, davon 2000 Quadratkilometer Naturschutzgebiet. Naturschutzgebiete ? Gebohrt werden soll zwar noch nicht, aber vorsorglich schon mal erkunden. Die kanadischen Firma CEP (Central European Petroleum) hat die Erlaubnis vom Bergamt Stralsund erhalten.
Betroffen sind mindestens sechzehn Meeresschutzgebiete, die dem Schweinswal und anderen bedrohten und seltenen Meerestieren als Rückzugsgebiet dienen. Die GRD und andere deutsche Umweltverbände sehen darin eine Missachtung des Umweltrechts und kündigen scharfen Widerstand an.
Nationalpark Vorpommersche Boddenlandschaft. Naturschutzgebiete: Greifswalder Oie, Peenemünder Haken, Struck und Ruden, Halbinsel Devin, Kormorankolonie Niederhof, Vogelhaken Glewitz, Schoritzer Wiek, Halbinsel Fahrenbrink, Borgwallsee und Pütter See, Insel Koos, Kooser See und Wampener Riff, Abtshagen, Wittenhagen, Mannhagener Moor, Kieshofer Moor, Krummenhagener See, Halbinsel Cosim, Insel Böhmke und Werder, Gothensee und Thurbruch, Kleiner Krebssee, Ahrenshooper Holz, Eldena, Lanken, Ladebower Moor, Buddenhager Moor, Südspitze Gnitz, Insel Görmitz, Heiligensee und Hütelmoor, Ribnitzer Großes Moor, Großes Moor bei Dänischen Burg, Freienholz, Torfstichgelände bei Carlewitz, Unteres Recknitztal, Grenztalmoor, Ahlbecker Seegrund, Altwarper Binnendünen, Neuwarper See und Riether Werder, Anklamer Stadtbruch, Unteres Peenetal, Peenetal von Jarmen bis Anklam, Peenetal von Salem bis Jarmen, Schwingetal und Peenewiesen bei Trantow, Karlsburger und Oldenburger Holz, Gorinsee und Kronwald.
In 24 Stunden könnte Australien 1 Million Quadratkilometer Meeresfläche für immer retten — und Tausende von gefährdeten Arten erhalten indem sie das größte Meeresschutzgebiet der Welt schafft. Doch sie benötigen einen weltweiten Aufschrei, um Fischerei- und Bergbaukonzerne auszustechen, die darauf hoffen, den Plan zu zerstören.
Die australische Regierung führt eine öffentliche Befragung durch, und hofft, dass sie ein Mandat erhält, um einen großen Schritt in Richtung einer nachhaltigen Zukunft für die Ozeane und unseren Planeten tun zu können. Aber das Schutzgebiet kostet Geld und ohne eine massive Unterstützung zum jetzigen Zeitpunkt, können die kurzfristigen finanziellen Interessen der Industrie unsere Hoffnung auf eine sichere Zukunft der Meere zerstören.
Fleisch ist ein Stück Lebenskraft. Dieser Werbeslogan aus den 1980er Jahren hat sich in der heutigen Zeit genau ins Gegenteil verkehrt. Heute muss Fleisch billig sein! Doch den wahren Preis zahlen zum einen die Tiere selbst und auch wir Menschen mit unserer Gesundheit. Denn was heute aus der Massentierhaltung auf unseren Tellern landet ist mehr ein Chemiecocktail als gesunde Nahrung. Die Fleischskandale der letzten Zeit und in immer kürzeren Abständen bestätigen eigentlich nur, was jeder Verbraucher insgeheim weiss.
*2010 wurden 613 Millionen Masthühner produziert und 591 Millionen geschlachtet. 96% davon wurden mit einem Medikamentencocktail gefüttert, damit sie die unerträglichen Masttorturen in ihrem kurzen Leben von maximal 46 Tagen irgendwie überstanden. Teilweise wurden bis zu 8 verschiedene Wirkstoffe gefunden, die natürlich auch auf unseren Tellern landen.
*Deutsche Mastschweine haben/hatten es da nicht viel besser. Bis zu 15 verschieden Medikamente bekommt ein Tier damit es seine 7 Monate auf durchschnittlich 0,5 qm fristen darf. Dabei nimmt es pro Tag 730 Gramm an Gewicht zu. Man stelle sich nur ein Topmodel vor, dass täglich 730 Gramm an Gewicht zunehmen würde.
Fast überflüssig zu erwähnen, dass es Rindern, Puten, Gänsen, Schafen… ähnlich ergeht. Nun, dass die meisten Menschen nicht sonderlich viel für die Tierquälereien in nicht nur deutschen Mastbetrieben übrig haben, ausser wenn es den eigenen Hund oder die Katze betrifft, beweisen die steigenden Zahlen unseres Fleischkonsums in den letzten Jahren.
Rede von Severn Suzuki am Umweltgipfel in Rio de Janeiro 1992
Severn Cullis-Suzuki: geboren am 30. November 1979 in Vancouver/Kanada, ihr Vater ist Umweltaktivist, ihre Mutter ist Schriftstellerin. Mit 9 Jahren gründete Severn die “Environmental Children’s Organization” (ECO). Im Jahr 1992 wurde sie bekannt, als sie im Alter von nur 12 Jahren ihre Rede am Umweltgipfel in Rio de Janeiro (3. – 14. Juni) hielt. Die Rede bereitete Severn alleine vor! Ein Jahr nach dem Umweltgipfel in Rio veröffentlichte Severn ein 32-seitiges Buch mit Umwelttipps für Familien. Weitere Veröffentlichungen folgen bis heute. Severn studierte Ökologie und Evolutionäre Biologie in Yale. Heute widmet sie sich weiteren Studien und lebt mit Mann und Kind auf Haida Gwaii, einer kanadischen Inselgruppe.
Fukushima war kein SuperGAU! Zu diesem Schluss kamen die Teilnehmer der Jahrestagung der World Nuclear Association (WNA) in London. Zwar habe es mehrere Explosionen und drei Kernschmelzen in Fukushima-Daiichi gegeben – aber dennoch sei kein einziger Mensch direkt in Folge des Super-GAUs umgekommen, so die Argumentation. Das finden auch die Kinder im 230 km entfernten Tokio, die mit den Strahlenbelastungen schwer zu kämpfen haben. Bei soviel böswilliger Ignoranz, sollten alle Teilnehmer der WNA mal 4 Wochen Urlaub in Fukushima machen.
Die Lüge, dass es der NATO in Afghanistan um Menschenrechte geht, widerlegt ein Bericht der Open Society Foundation. Demnach finden täglich 40 Razzien statt. Mitten in der Nacht dringen NATO-Soldaten in Häuser von mutmaßlichen Aufständischen ein, um diese zu töten oder gefangen zu nehmen. Dabei sterben immer wieder auch unschuldige Zivilisten.
Dass E-10 eigentlich die grösste Umweltkatastrophe-und Lüge ist, habe ich ja hier schon zum Ausdruck gebracht. Schlimm genug, dass das weder Politiker, noch Industrie interessieren. An Zynismus aber kaum zu überbieten, ist, dass der Bürger drei Cent Strafgeld zahlen muss, weil er den Umwelt-und Autokiller nicht in seine Autos füllt.
Bleiben wir noch ein wenig bei Shell, denn die haben sich auch in Brasilien unbeliebt gemacht, zumindest bei den Ureinwohnern. Zusammen mit dem brasilianischen Ethanol-Produzenten Cosan vergiften die Fabrik, als auch die Pestizide auf den Zuckerrohrfeldern den Lebensraum der Guarani. Selbst vor Mord wird nicht zurückgeschreckt.
Hahaha, die Gier des Menschen ist ja bekanntlich unersättlich. Das demonstrierten jetzt auch sehr eindrucksvoll belgische Zeitungsverleger, in dem sie Google News verklagten, keine belgischen Artikel mehr zu veröffentlichen. Das nahm Google wörtlich und verbannte die Zeitungen auch aus der Suchmaschine. Das erschien den Verlegern wiederum etwas zu konsequent und weinten, so wäre das nicht gemeint gewesen. Doch, sagte Google, denn pro Verstoss müssen sie an die geldgierigen Schreiberlinge 35.359 $ zahlen. Tja, manche haben das Internet immer noch nicht verstanden. Es ist eben nicht da, um unermessliche Reichtümer anzuhäufen und seitenweise Werbemüll zu verbreiten, sondern um Informationen frei auszutauschen und zu vernetzen.
Wer hätte das gedacht? Deutsche Burschenschaften stehen auf gestriegelte Seitenscheitel und kleine Oberlippenbärtchen. Das hat jetzt der Spiegel herausgefunden: Interne Papiere enthüllen Rechtsextremismus bei Burschenschaften. Zwar wurden nach dem Krieg alle Vereine und Organisationen, die dem Nazi-Faschismus in die Hände gespielt und ihn getragen hatten, von den Alliierten verboten, so auch alle studentischen Verbindungen. Diese Verbote fanden in der Bevölkerung auch große Zustimmung. Den Alten Herren, die ja am Wiederaufbau und, infolge ihrer hohen Positionen, am wirtschaftlichen Aufschwung großen Anteil hatten, gelang es aber recht bald, ihre Alt-Herren-Zirkel und von diesen ausgehend, die Aktivenverbände neu zu gründen. 1947 war der KV, 1949 die Marburger Arbeitsgemeinschaft Deutscher Studentenverbindungen und am 12. Juni 1950 die Deutsche Burschenschaft wieder da. Wer mehr darüber wissen möchte, sollte sich den Reader (PDF 88 Seiten) der ASta von der FH Münster durchlesen.
Vielleicht sieht man es nur nicht, oder sind die Meere schon ein Tal der Tränen ? Aber viel mehr sollten wir in Tränen ausbrechen, bei dem was wir unseren Meeresbewohnern so alles antun. Aber wir sind ja so dumm, dass wir noch nicht einmal merken, dass wir durch Überfischungen unseren eigenen Lebensraum zerstören, geschweige denn, dass wir darüber weinen können.
Die Lage ist ernst: Fast drei Viertel aller Bestände in Europa sind überfischt. Im Mittelmeer sind es sogar vier von fünf Beständen. Viele Fischer stellt diese Situation bereits vor ernste wirtschaftliche Probleme. Der Grund dafür ist die hoch technisierte, auf schnellen Profit bedachte Fischerei der großen Fangflotten, die unsere Meere leeren.
In den 60er Jahren betrug der Fischfang pro Jahr 20 Millionen Tonnen. Heute schaffen riesige Schlepp- und Treibnetze 85 Millionen Tonnen. Dabei ist ein Grossteil unerwünschter Beifang, der achtlos ins Meer zurückgeworfen wird. Zudem zerstören die Netze den Meeresboden.
Europas Gemeinsame Fischereipolitik (GFP), das übergeordnete europäische Fischereigesetz, hat versagt, obwohl sie vom Internationalen Rat für Meeresforschung (ICES) beraten wurde, sich aber kontinuierlich nicht daran gehalten und immer zugunsten der raffgierigen Fischereien entschieden hat. ob sich das jetzt durch die EU-Kommissarin Maria Damanaki und ihren Reformplänen ändern wird, bleibt abzuwarten.
Die Generationen unserer Eltern und Großeltern haben ein Problem geschaffen. Sie haben eine Gesellschaft entwickelt, die auf dem Verbrennen von fossilen Brennstoffen wie Kohle und Erdöl basiert um zu überleben. Sie waren sich niemals bewusst, dass es riesige Folgen haben würde, unser Leben auf fossile Brennstoffe zu gründen. Aber jetzt wissen wir es.Unsere Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen bringt das perfekte Gleichgewicht der Natur durcheinander und bedroht das Überleben meiner Generation. Wenn wir uns weiterhin hinter Leugnung verstecken und vermeiden, aktiv zu werden, wird meine Generation gezwungen sein, in einer Welt aufzuwachsen, in der Hurrikane so stark wie Katrina normal sein werden, Leute jedes Jahr an Hitzewellen sterben, an Dürre und Überschwemmungen und ganze Arten von Tierspezies, die wir noch kennen, werden vor unseren Augen verschwinden.
So eine Zukunft möchte ich nicht. Und ich weiss, dass wir noch eine Chance haben, dies zu ändern. Aber dazu wird mehr gehören, als nur die Glühbirnen zu wechseln und Hybridautos zu kaufen. Ich glaube, dass es nicht weniger als einer Revolution bedürfen wird … eine Revolution in unserer ganzen Kultur und unserer Lebensweise, damit wir die Natur und die Zukunft meiner Generation mit jeder unserer Handlungen schätzen lernen.
Vor kurzem erreichte mich eine eMail aus Herbern. Herbern ? Vielleicht nicht jedem geläufig, es liegt noch im idyllischen Münsterland an der Grenze zum Ruhrgebiet. Eigentlich ein friedliches Dörfchen mit knapp 6000 Einwohnern, zwei Kirchen, drei Kneipen und einem Steinmetz. Doch nun ist Schluss mit friedlich, denn das Unternehmen Mingas-Power, eine Tochter des Energiekonzerns Evonik, hat Herbern für sich entdeckt. Mingas-Power hat sich auf unkonventionelle Erdgasförderung spezialisiert und davon gibt es in Herbern anscheinend genug und das soll nun „gefrackt“ werden.
Ja, gehört hatte ich schon davon, das machen die doch in Amerika ? Doch die Dinge sind mal wieder viel dramatischer als sie sich unsereins ausmalen könnte und die Amerikaner dürfen mittlerweile die dreckige Suppe austrinken, die ihnen die Energiekonzerne eingebrockt haben. Gut, fangen wir mal an: Was ist Fracking ?
Genau heisst es Hydraulic Fracturing und bezeichnet einen Vorgang um in Gestein gebundenes Erdgas zu fördern. Dazu wird eine Mischung aus Wasser, Sand (Quarze) und Frac Fluide (Chemie) mit sehr hohem Druck in das Erdreich gepumpt und dadurch meterlange Risse in dem Gestein verursacht. Das darin gebundene Erdgas wird somit freigesetzt und an die Oberfläche gefördert. Das hört sich zunächst noch nicht so dramatisch an, aber zum einen werden die Bohrungen und die damit einhergehenden Sprengungen verschwiegen und zum anderen sind diese Frac Fluide natürlich auch nicht ganz ungefährlich. 😉
Es ist klar, dass die Energiekonzerne kein Interesse daran haben alles offen zu legen und so begnügt man sich mit der Erklärung: Wasser und Sand werden unter hohem Druck in die Erde gepumpt. Nun, wie hoch muss der Druck genau sein um Risse im Gestein in tausenden Metern Tiefe zu erzeugen ? Man muss keine Physik studiert haben, um zu erkennen, dass ist einfach unmöglich! – Natürlich werden dafür vorher mehrere, unterirdische Sprengungen benötigt, sogenannte Perforatoren. Und da gibt es unterschiedliche Techniken:
Das liebste Kind des Deutschen ist natürlich sein Auto. Kinder kommen da erst viel später. Seit Wochen kocht die deutsche Volkswagenseele, denn das neue Benzin E10, was Anfang des Jahres eingeführt wurde, kann Motoren zerstören. Mal abgesehen davon, dass E10 für gut 10% der Autos schädlich sein kann, stellt sich doch eher die Frage, wer hat sich so einen Blödsinn ausgedacht ?
Die EU war es natürlich mit der Richtlinie 2009/30/EG. Sie fordert von allen Mitgliedstaaten bis 2020, dass sich die Lebenszyklustreibhausgasemissionen bei Kraftstoffen um bis zu 10 % verringern sollten. Deutschland wählte den Weg, Ottokraftstoff mit maximal zehn Volumenprozent Kraftstoffethanol (Bioethanol) unter dem Branchenkürzel E10 (von Ethanol 10 %) auf den Markt zu bringen.
Tatsache ist, das dieser angebliche „Biosprit“ viel schädlicher für die Umwelt ist, als uns EU und Bundesregierung glauben machen wollen. Da ist zunächst einmal wieder die CO2-Lüge. Angeblich werden durch E10 Treibhausgase reduziert. Die Wahrheit ist, dass allein durch die Herstellung viel mehr CO2 produziert wird. Zum einen durch Monokulturen und Rodung weiterer Wälder. Und zum anderen durch die Weiterverarbeitung bis hin zum Transport.
Schon mal darüber nachgedacht, weshalb eine Glühlampe nur ein paar hundert Stunden hält ?
Wusstest Du, dass ein DDR-Kühlschrank 25 Jahre problemlos funktionierte, inklusive Innenbeleuchtung ?
Nur im Westen kommt der Tod schneller. Diese beabsichtigte eingeschränkte Lebensdauer von Produkten nennt man “geplante Obsoleszenz”. Die Arte-Dokumentation geht dem Phänomen nach und wirft einen kritischen Blick auf die moderne Wegwerfgesellschaft.
Auf Arte lief am Samstag mal wieder eine faszinierende, als auch erschreckende Kurzdoku (Mit offenen Karten / Die Müllinsel) über den Plastikmüll in unseren Weltmeeren. Ich habe einige Male darüber in diesem Blog berichtet, doch es ist mal wieder viel dramatischer als wir wahrhaben wollen.
Falls der Film gelöscht wurde, hier eine kurze Zusammenfassung:
Unserer Wohlstandsgesellschaft ist eine Wegwerfgesellschaft, zumindest in den industrialisierten Erdteilen, in denen alles im Überfluss vorhanden ist und produziert wird. Zum einen achten die Konzerne darauf, dass Waren und Güter nur kurze Haltbarkeiten haben, oder Technologien schnell veralten, damit neue Produkte weiterhin die Profite sichern. Und natürlich ist nichts für die Ewigkeit bestimmt und muss allein schon deshalb irgendwann entsorgt werden. Ein Grossteil dieses Abfalls ist Plastik. Plastiktüten, Plastikflaschen, Verpackungen, Elektrogeräte, Spielzeug, Automobilzubehör, Kleidung, Schuhe, Boxen, Behälter u.v.m.
Welch Ironie, sogar Müllbeutel sind aus Plastik.
Das Tragische dabei ist:
Plastik benötigt zwischen 20 (Plastiktüte) und 450 (Plastikflasche) Jahre bis es sicht vollständig zersetzt. Dabei „zerreibt“ es sich in immer kleiner werdende Kunststoffmoleküle. Diese wirken dabei wie ein Schwamm für allerlei Umweltgifte. Und dieses Gift schwimmt in unseren Weltmeeren in 10 bis 30 Metern Tiefe. Durch die Meeresströmungen entstehen riesige Kunststoffinseln im Atlantischen, Indischen und Pazifischen Ozean. Besonders schlimm ist es im Nordpazifik zwischen Japan und Kalifornien wo die vier Strömungen Kuroshio vor Japan, der Nordpazifikstrom, der Kalifornienstrom und der Nordäquatorialstrom den Nordpazifikwirbel erzeugen. Der atomare Supergau in Japan im letzten Jahr, wo tausende Liter verstrahltes Kühlwasser ins Meer abgelassen wurden, wird die Situation nochmal dramatisch verschärft haben.
Mehr als gute Absichtserklärungen hat der Klimagipfel in Cancún auch diesmal wieder nicht gebracht. Genau wie letztes Jahr in Kopenhagen, nur ein laues Lüftchen, nur das er diesmal mit „standing ovation“ bejubelt wurde. Selbst unsere Bundeskanzlerin lobte den Gipfel in höchsten Tönen:
“Ich bin sehr zufrieden mit dem Ausgang der Klimaverhandlungen in Cancún. Es war eine großartige Leistung auch der Regierung von Mexiko, der Gastgeber. Und ich glaube, dass uns das alle einen Schritt vorangebracht hat.”
Nun, Angie ist ja bekannt für ihre Plattitüden, denn mehr als das, ist dabei nicht herausgekommen:
• Nicht mehr als 2 Grad Erderwärmung bis 2020
• Erwähnt wird die Verantwortung der Industrieländer und ihres Beitrags zum Klimawandel.
• Errichtung eines neuen globalen Klimafonds (Green Climate Fund)
• Es wird Bezug auf die Resolution 10/4 des Menschenrechtsrates genommen und anerkannt, dass der Klimawandel auch Menschenrechte verletzt.
• Die Rechte indigener Völker werden an mehreren Stellen explizit erwähnt.
Einzig Bolivien hat den faulen Zauber durchschaut und legte ein Veto ein. Doch damit die abschliessende Beweihräucherung nicht völlig zum Scheitern verurteilt war, wurde Boliviens Veto einfach übergangen.
Da kann ich dann nur Bundesumweltminister Norbert Röttgen beipflichten, der da sagte:
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Israels Strategie der vergangenen Jahrzehnte wird sich fortsetzen, in der Hoffnung, eine chimärische transformative “Entradikalisierung” der Palästinenser zu erreichen, die “Israel sicher” machen wird. (Dieses Papier ist die Grundlage eines Vortrags, der auf der 25. internationalen akademischen Veranstaltung über wirtschaftliche und soziale Entwicklung an der HSE-Universität in Moskau im April 2024 gehalten wird) Im Sommer […]
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